Als der Jazz aus dem Keller gekrochen kam

Könige, Päpste und Staatspräsidenten – Dave Brubeck hat schon für alle erdenklichen Würdenträgern gespielt. Als der Jazz aus dem Keller gekrochen kam, brach die große Zeit an für den Pianisten und Komponisten, der sowas wie der erste Pop-Star des Jazz war. Immerhin war es sein Time Out, das in den Fünfzigern als erstes Jazz-Album vergoldet wurde.

Der stets auf Eleganz bedachte Mann hat in frühen Jahren zwar mit allen Größen des Bebop zusammengespielt, von Dizzy Gillespie bis Charlie Parker, doch in seinem eigentümlichen Kammerjazz setzte er im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen stärker auf eine europäisch geprägte Harmonik. Tun wir Brubeck, der auch mit Ende 70 noch regelmäßig durch die Weltgeschichte tourt, nicht unrecht: Seine Take Five besitzt enormen Swing. Einen Swing, zu dem sich morgen abend auch entzückt die angestaubten Putten der Musikhalle wiegen werden. cbu

morgen, 20 Uhr, Musikhalle