Honda zahlt für Ökosünden

■ US-Regierung verhängt Rekordbußgeld von 267 Millionen Dollar an den Autokonzern

Washington (AFP/taz) – Das US-amerikanische Justizministerium verdonnerte den Autokonzern Honda zu einem Rekordbußgeld von 267 Millionen Dollar wegen Luftverschmutzung. Honda hatte in den vergangenen Jahren elektronische Systeme zur Abgasreinigung aus seinen US-Fahrzeugen ausgebaut und dadurch die Umwelt mit 8.000 Tonnen zusätzlicher Kohlenwasserstoffe belastet. Aus demselben Grund muß auch der Ford-Konzern zahlen, allerdings nur acht Millionen Dollar, weil er die Abgaskontrollen aus deutlich weniger Autos herausgerupft hatte. Die Konzerne akzeptierten die Bußgelder in einem Vergleich mit dem Ministerium.

Infolge der abgeschalteten elektronischen Überwachungssysteme konnten die Fahrer überhöhte Emissionen ihrer Autos und Vans nicht erkennen und die Motoren in der Werkstatt folglich nicht neu einstellen lassen. Insgesamt sind 1,7 Millionen Fahrzeuge der Modelle Accord, Acura, Civic und Prelude betroffen, die zwischen 1995 und 1997 auf den Markt kamen. Bei Ford handelt es sich um 60.000 Autos, die alle 1997 zugelassen wurden. Ein Honda-Sprecher rechtfertigte die Maßnahme damit, daß das Abgassystem zu oft Fehlalarme ausgelöst hatte.

Die Bußgelder sollen nun dafür eingesetzt werden, die Emissionen der Fahrzeuge zu verringern. Anstelle einer teuren Rückrufaktion hat Honda zugesagt, die Abgasgarantien für alle betroffenen Modelle auf 14 Jahre oder 150.000 Meilen zu erhöhen: Zusätzliche Motor-Checks und kostenlose Reparaturen sollen die Emissionen weiter senken. „Das ist die beste Lösung für die Umwelt und für Honda“, meinte ein Mitarbeiter der Regierung. Ford wird dagegen seine Fahrzeuge zurückrufen und die restlichen 5,3 Millionen Dollar für Umweltprogramme spenden.

Die Bußgelder umfassen neben diesen Kosten auch Strafzahlungen von 12,6 Millionen Dollar. Dies ist die höchste jemals in den USA verhängte Strafe für Luftverschmutzung. US-Offizielle sehen in dem strengen Vorgehen ein Zeichen dafür, daß die amerikanische Regierung die Unternehmen bei ihrer Verantwortung für die Umwelt stärker in die Pflicht nehmen will. mfn