■ beiseite
: Rufmord am BKA?

Zur Erinnerung: Das BKA-Zelt mußte am Kulturforum der Bepflanzung mit 50 Götterbäumen weichen. Dennoch teilte der Senat vor vier Wochen mit, die Zukunft des BKA sei gesichert, die Spielstätte habe zwei Jahre lang ihren Standort am Rande des Schloßplatzes. Und eine Woche drauf bot der Senator für Stadtentwicklung, Umweltschutz und Technologie, Peter Strieder (SPD), dem BKA die Übernahme der Räumungs- und Umsiedlungskosten zzgl. 200.000 Mark Aufbauhilfe und 100.000 Mark Anschubfinanzierung an. Und nun? Nun zieht der Senat seine Finanzzusagen zurück. Schließlich sei, so Senatssprecher Michael-Andreas Butz in einem Radiointerview, das BKA mit 1,4 Millionen Mark verschuldet und damit „ein Faß ohne Boden“ bzw. eigentlich schon pleite.

Grund genug für das BKA, dem Senat in einem offenen Brief an Eberhard Diepgen „Rufmord“ vorzuwerfen und zu fragen, ob „schriftliche Zusagen des Senats nicht das Papier wert“ seien, „auf dem sie gefaxt wurden“. Schließlich handele es sich bei den 1,4 Millionen Mark nicht um eine „Forderung, sondern eine Aufstellung der Kosten, die direkt und indirekt durch die Räumung, deren Folgen und den Umzug [...] entstanden oder entstehen werden“. Noch stünden einem Jahresumsatz von 2,8 Mio. Mark 1997 gerade mal 350.000 Mark an abgelaufenen Verbindlichkeiten gegenüber, die aber mit Strieders Soforthilfe durchaus zu bewältigen seien.