Torflut in St. Denis

■ Titelverteidiger Brasilien gewinnt in Paris das erste Spiel der Fußball-WM mit 2:1

Berlin (taz) – Betrachtet man das Eröffnungsspiel Brasilien - Schottland als Omen für den weiteren Verlauf der 16. Fußball-WM, so waren Befürchtungen, daß es ein ausgesprochen torarmes Turnier werden könnte, voreilig. Schon nach knapp fünf Minuten der erste Treffer durch den Brasilianer Cesar Sampaio, der, zwischen zwei Schotten eingequetscht, eine Bebeto-Ecke ins Netz köpfte. Eine halbe Stunde später der Ausgleich durch einen Strafstoß von John Collins, nachdem Sampaio komplett unnötig Kevin Gallacher festhielt.

Auch sonst war die Partie im neuen Stadion von St. Denis außerordentlich munter, vor allem gemessen an der langen Tradition ödnisverbreitender WM-Auftaktspiele. Viele schöne Kombinationen der Brasilianer, ein paar spektakuläre Solo-Aktionen von Ronaldo, wenige, dafür aber gefährliche Angriffe der Schotten, deren Spezialität es ja ist, mit fliegenden Fahnen unterzugehen. Und das taten sie dann auch. In der 73. Minute trug der permanente Druck der Brasilianer Früchte, als Torhüter Leighton einen Cafú- Lupfer auf Boyds breite Brust faustete, von welcher der Ball zum 2:1-Endstand ins Tor prallte – dem höchsten Eröffnungsspielergebnis seit Menschengedenken. Matti