Belebender Durchgangsverkehr gegen Tristesse in der City

Nach Vorstellungen von Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus könnte die Mönckebergstraße schon bald wieder für den Durchgangsverkehr geöffnet werden. Um nach Geschäftsschluß wieder „Leben in die Innenstädte zu bringen“, so der Zweite Bürgermeister, müsse es möglich sein, auch mit dem Auto ins Zentrum fahren zu können.

Hamburgs bekannteste Einkaufsstraße ist seit gut einem Jahr eine „Fußgängerzone mit Kommunaltrasse“. Lediglich Linienbusse, Taxis und Fahrräder dürfen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 Kilometern durchfahren – der Lie-ferverkehr nur von 21 bis 11 Uhr. Ansonsten haben Privat-Pkws dort nichts zu suchen.

Diese Lösung stellt Rittershaus mit seinem „Denkmodell“ nun in Frage. Die für Verkehrsplanung zuständige Baubehörde konnte mit den Überlegungen wenig anfangen. „Ich kenne diesen Vorstoß nicht und kann ihn deshalb auch nicht kommentieren“, sagte Sprecher Jürgen Asmussen. Rittershaus' eigene Behörde konnte auch nicht viel weiterhelfen. Tenor: „Man wisse noch nicht genau, was der Senator gemeint habe.“

Bei der Handelskammer hingegen kann man sich „eine flexible Verkehrsführung“ schon vorstellen, so Günter Dorigoni von der Vekehrsabteilung, „wir haben selber schon Nutzungen in den Abendstunden vorgeschlagen“. Klaus Poetsch vom Landesverband des Hamburger Einzelhandels „begrüßt“ den Vorschlag ebenfalls: „Die City wirkt abends oft verlassen und trist.“ Vielleicht nicht mehr lange, dann stinkt's auch noch nach Abgasen. cleg