Strafe und Belohnung

■ HSV fordert am Sonntag Nord-Harrislee

Auf nur weniges ist soviel Verlaß wie auf den HSV. Der beendete die abgelaufene Bundesligasaison als Tabellen-Dreizehnter, sozusagen im fußballerischen Niemandsland. Bedeutsamer waren jedoch die unterhaltsamen Einlagen, die die kopflosen Führungskräfte allwöchentlich boten: vor allem Streit um den Präsidenten Ronny Mallorca Wulff, mit dem Präsidiumsführenden Geschäftsmitglied Gerhard Pyrrhus Flomm und über den bulgarischen Nationalspieler Yordan Letschkow.

Auch dieser Tage bemüht sich der HSV nach Kräften, weiterhin eine medial schillernde Figur abzugeben. Die Fans sollen nicht mehr beim Training zuschauen dürfen, wurde beschlossen. Vermutlich deshalb, damit keiner mitbekommt, was Trainer Benno Möhlmann seinen Untergebenen an taktischen Kniffen mühselig einimpft und im Punktspiel dann nie funktioniert.

Mit Letsche ist auch noch nichts geregelt. Mal soll er wieder, mal nicht – aber weg nur für fünf Millionen Mark. „Die Ablösesumme muß endlich runter“, fordert der 28jährige, den beim HSV nichts mehr hält – höchstens der Zaun vor dem Trainingsgelände. Libero Petre Hubtschew will hingegen beim HSV ausharren: Der bulgarische Nationalspieler verlängerte seinen Vertrag bis zum 30. Juni 1997. Ein tapferer Mann, der am Sonntag um 17 Uhr in Flensburg gegen den TSV Nord-Harrislee sicherlich zum Einsatz kommen wird. Strafe oder Belohnung? cleg