Karim Bagheri begeht ein Foul zuviel

■ Ein Freistoßtor bringt Jugoslawien einen glücklichen Sieg gegen Iran

Berlin (taz) – Wir wissen nicht, ob Berti Vogts bei großen Turnieren alpträumt von den kommenden Gegnern des deutschen teams. Wenn ja, kann er seit gestern etwas ruhiger schlafen. Viel war vor der WM die Rede von der großen Stärke der jugoslawischen Mannschaft, die manche, nicht zuletzt sie selbst, sogar als heißen Titelaspiranten betrachteten. Gestern jedoch konnte das Team von Trainer Slobodan Santrac, am kommenden Sonntag zweiter Gruppengegner der Deutschen, froh sein, in St. Etienne gegen den Iran mit einem glücklichen 1:0-Sieg davonzukommen. Die ohne ihren kreativsten Spieler, den verletzten Dejan Savicevic, angetretenen Jugoslawen fanden lange Zeit kein Mittel gegen eine solide Abwehr der Iraner, die ihrerseits mit klaren Kombinationen häufig gefährlich vor dem Tor von Keeper Kralj auftauchten, am Ende aber kräftemäßig nachließen.

Nachdem zuvor in Toulouse mit Argentinien schon ein anderer Mitfavorit enttäuscht, aber durch ein Tor von Gabriel Batistuta (28.) gegen Japan ebenfalls mit 1:0 gewonnen hatte, blieb auch Jugoslawien den Beweis seiner Klasse schuldig. Die hochgelobten Stürmer Milosevic und Mijatovic bekamen wenig Unterstützung aus einem einfalls- und teilweise auch interesselosen Mittelfeld, in dem Spielmacher Stojkovic wieder nicht überzeugte. Ein Freistoß von Mihajlovic nach unnötigem Foul von Karim Bagheri brachte dann in der 73. Minute doch noch den Siegtreffer für die Jugoslawen, die sich aber zumindest in ihrem ersten Match nicht als das befürchtete Schreckgespenst erwiesen. Aber vielleicht träumt Vogts ja dafür jetzt vom unerwartet starken Iran. Matti