Verkehrsstaus durch die Linie 4? –betr.: „Leserbrief zu „Auch an die Menschen denken“, taz-Bremen vom 14.Juni 1998

Die Behauptung, daß durch die Linie 4 täglich Verkehrsstaus verursacht werden, kann so nicht hingenommen werden. Die Ursache dafür ist wohl eher die Tatsache, daß die Steuerung der Ampelanlagen im Bereich von der Vorstraße bis zur Wendeschleife nach Wochen immer noch nicht optimal ist. Die Fahrbahn wird bekanntlich durch die Straßenbahn gekreuzt, die davor stehende Ampel schaltet dann auf „Rot“ wenn sich ein Zug nähert. Die Steuerung in diesem bereich sollte so erfolgen, daß die Pkw möglichst zügig weiterfahren können, ohne die Straßenbahn zu gefährden. Leider ist in diesem gesamten Bereich die Steuerung der Ampelanlagen nicht so gut, daß der Pkw-Verkehr optimal fließt. Handelt es sich bei der Software, die man dafür im Zentralrechner verwendet hat, um Bananensoftware, die erst in der Erprobung ausreift? Hoffentlich nicht! Denn das würde wegen der auftretenden Probleme alles nur noch verlängern.

Das politische Hickhack um die Linie 4 hat diese im Laufe der Zeit zu einem Torso werden lassen, der trotz aller Bemühungen der Straßenbahn AG nicht zur Zufriedenheit aller funktioniert. Hier kann es also nur noch eins geben: So schnell wie möglich weitermachen mit dem Bau der Linie 4. Der Erhalt von Naturschutzgebieten hat den Sinn, den Lebensraum der Menschen zu schützen. Dazu gehört auch, daß man Pflanzen und seltene Tierarten schützt, die in diesem, auch Naherholungsgebiet genannten Raum leben. Die Linie 4 ist ein Beitrag zur Erhaltung dieser natürlichen Ressourcen und zum Umweltschutz. Zur Vermeidung von Umweltschäden kann sie allerdings nur dann beitragen, wenn sie bis nach Falkenberg fährt und das so schnell wie möglich. Die „grüne Lunge“ Bremens sollte schon deshalb nicht für den Straßenverkehr beansprucht werden, weil das Zerstören derselben zur Verschlechterung der Luftqualität beiträgt, wie auch der Pkw-Verkehr, der in Zukunft nach wissenschaftlichen Untersuchungen noch deutlich zunehmen wird. Die Lungen der vielen Menschen, die in diesem Bereich wohnen, werden es dann zu spüren bekommen. Daher gibt es nur eine Alternative: Baut die Linie 4 so schnell und gut wie möglich aus.

Dieter Schüler, Ortsvorsitzender SPD-Horn-Achterdiek