„Ich habe nie zu denen gehört, die grundsätzlich nicht autofahren“

taz: Die CDU verbreitet das bösartige Gerücht, der grüne Umweltsenator fahre den Dienstwagen, gegen den er früher immer polemisiert hat. Sie haben nun Gelegenheit für ein Dementi.

Alexander Porschke: Es gibt einen gemeinsamen Dienstwagen für Umweltsenator und Staatsrat.

Ach?

Die Umweltbehörde ist sehr weit draußen. Wir wollten Taxigutscheine, aber die Finanzbehörde hat uns nur die Fahrbereitschaft angeboten. Weil es aber Quatsch ist, wenn jedesmal ein Fahrer von der Innenstadt nach Rothenburgsort rausfahren muß, um mich oder den Staatsrat abzuholen, haben wir einen Wagen hier stationiert.

Es bleibt Ihnen also aufgrund der Last des Amtes gar keine Alternative zum Dienst-Benz?

Häufig hat man dadurch bei vielen Terminen einen Zeitvorteil. Ich fahre sogar manchmal mit diesem Auto nach Hause.

Was???

Ja. Wenn ich derartig viel Post habe, daß ich den Transport mit der S-Bahn nicht bewältigen kann.

Sollen wir eine taz-Spendenaktion für ein Wägelchen zum Ziehen inititieren, um da Abhilfe zu schaffen?

Das wäre nett. Politisch möchte ich aber anmerken, daß ich zwar privat kein Auto besitze, aber nie zu denen gehört habe, die grundsätzlich nicht autofahren.

Haben Sie denn Ihren Dienst-Mercedes schon liebgewonnen?

Ich muß sagen, es ist ein sehr komfortables Auto. Es fährt übrigens mit Erdgas.

Ist es ein schönes Gefühl, morgens vom Chauffeur abgeholt zu werden?

Es ist ein seltenes Gefühl, weil ich meistens mit der S-Bahn fahre.

GAL-Stadtentwicklungssenator Willfried Maier kommt ohne Dienstwagen aus. Komisch, oder?

Der residiert praktisch im Obergeschoß der Fahrbereitschaft. Wir aber sind sind hier draußen. Ich räume allerdings ein, daß sich die Situation für mich als Senator anders darstellt, als zu der Zeit, als ich noch Oppositioneller war.

Fragen: Silke Mertins