Paula und ich: Die siebte Woche

Paula und ich brauchen eine Wurfkiste. Wir würden sie auch selbst bauen, doch die Natur hat so eine Tätigkeit für uns nicht vorgesehen. Uns fehlt das Gen zum Hammerhalten. „Kurt“, habe ich gesagt, „du wirst zimmern und sägen.“ Wozu hält man sich denn Männer? Kurt zeigte keine Einsicht. Er hätte eine neue Liebschaft und keine Zeit. Er hätte keinen Hobbykeller. Er wüßte gar nicht, was für ein Holz man da nehmen sollte. Als er mir dann seine kleine Laubsäge zeigte, ließ ich von ihm ab.

Zum Glück gibt es Gert und Thomas; die beiden schlossen sich zu einem Wurfkistenteam zusammen. Ich wünschte mir in aller Bescheidenheit ein ansprechendes Geburtshaus für Paulas Junge und einen Welpen-Erlebnispark. Gert wurde aber von plötzlicher Ungeduld ergriffen und schritt im Alleingang zur Tat. Ruckzuck entstand eine wunderbare Kiste mit höhenverstellbarem Eingang und allem Drum und Dran. Gert ist toll.

Thomas ist ob der Geschwindigkeit der Fertigstellung – „er war doch nur drei Tage weg!“ – zutiefst erschüttert. Wie steht er jetzt vor seiner Frau da? Wird ihm nicht sowieso schon seit einem Monat vorgehalten, den Ikea-Gartentisch noch nicht zusammengebaut zu haben? Muß er in der Nachbarschaft nicht ohnehin mitansehen, wie tüchtig die Oberhäupter unserer ausländischen Mitbürgerfamilien ständig renovieren, werkeln und reparieren?

Paula hat derweil offenbar andere Wurfkistenpläne. Mit dem prüfenden Blick einer Hundemutter, die ein kuscheliges Plätzchen zum Gebären sucht, schiebt sie ihren inzwischen fülligen Körper samt leicht hängendem Gesäuge durch die Wohnung. Und wie zufällig führen ihre kleinen Spaziergänge immer wieder zu meinem Bett. sim