Berlin soll Hauptstadt der Mini-Technik werden

■ Doch bisher keine Massenproduktion. Senat finanziert Vernetzung der Wissenschaftler

Bei den Mikrosystemen ist Berlin ganz groß. Gut 400 kleine und mittlere Unternehmen mit 13.000 Mitarbeitern beschäftigen sich mit der Erforschung miniaturisierter Motoren, kleinster Sensoren für die Medizin- und Umwelttechnik oder Endoskope für schonende Operationen. Dazu kommen 22 Forschungsinstitute und Universitäten: Doch in den vergangenen Jahren konnten die Forscher in ihrem Arbeitsgebiet weder viel Geld verdienen noch großen Ruhm einheimsen. Denn auf dem Weg von der Grundlagenforschung zum wirklich marktreifen Produkt scheitern die Wissenschaftler. Zu diesem Ergebnis kamen gestern die Teilnehmer der „Forschungspolitischen Dialoge“ im Wissenschaftszentrum.

Dabei haben Fachleute bis vor wenigen Jahren einen Boom für die kleinen High-Tech-Produkte vorhergesagt. Doch die Mikrosystemtechnik ist immer noch nicht ausgereift genug, um in großer Zahl kostengünstig produziert werden zu können. Dennoch soll die Stadt weiter zur Forschungshochburg ausgebaut werden.

Herbert Reichl vom Fraunhoferinstitut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration meint, daß die Wissenschafler sich zusammenschließen sollten, um Kosten bei der Entwicklungsarbeit einzusparen. Wissenschaftssenator Peter Radunski (CDU) will dazu in den kommenden Jahren jeweils etwa 150.000 Mark zur Verfügung stellen. Ein kleiner Betrag, gab Staatssekretär Erich Thies zu. Aber anhand der leeren Kassen der Stadt ist er zufrieden, hier überhaupt einen Beitrag leisten zu können. mfn