Teilzeit macht sexy

Der DGB setzt auf Potenz und Fußball, um Männer für Teilzeitarbeit zu gewinnen  ■ Von Heike Dierbach

Was macht den Mann zum Mann? Genau, was Sie jetzt denken – kicken und ficken. Das hat nun offenbar auch der Deutsche Gewerkschaftsbund Nordmark herausgefunden. Mit brandneuen und ebenso heißen Themen auf Aktionskarten, die ab sofort in Hamburger Kneipen ausliegen, will der DGB eigentlich ein ganz anderes Anliegen an den Mann bringen: Teilzeitarbeit für Männer in Führungspositionen. Denn die Gutverdiener „neigen dazu, ihre Arbeit für nicht teilbar zu halten“, sagt der DGB.

Um sie zu überzeugen, schrecken die aufgeklärten GewerkschafterInnen nicht vor harten Wahrheiten zurück: „Vollzeitarbeit macht impotent!“ suggeriert die Karte mit einem Pärchen im Bett (Abb. rechts). Das kann keinen Vorstandsmanager kalt lassen. Aber es kommt noch viel schlimmer: Ohne Teilzeit kann mann Fußball weder spielen noch gucken (Abb. unten)! Was gibt es dann noch im Leben eines Mannes? Gerade jetzt zur Weltmeisterschaft.

Zwar gesteht auch der DGB ein, daß der Teilzeitarbeitsmarkt eher als zweitklassig gilt: „Geringe Qualifikationsanforderungen, niedrige Bezahlung, geringes Ansehen.“ Insbesondere letzteres dürfte sich aber durch die Postkartenaktion grundlegend ändern. Weiß doch jetzt jede, daß der Herr Abteilungsleiter seit Jahren kein Tor geschossen hat, und auch ansonsten... Sie wissen schon.