Galerie bleibt obdachlos

■ Berlinische Galerie: Kulturverwaltung hat kein Konzept für Standort und Finanzierung

Die Zukunft der Berlinischen Galerie, die provisorisch in der ehemaligen Kreuzberger Schultheiss-Brauerei untergebracht ist, bleibt unklar. Kultursenator Peter Radunski (CDU) will zwar in der kommenden Woche eine Vorlage in den Senat einreichen. Darin soll ausgelotet werden, welcher Standort für das Landesmuseum, das seit dem Auszug aus dem Martin-Gropius-Bau heimatlos ist, geeignet wäre. Nicht entschieden wird jedoch die Frage über die Finanzierung der Berlinischen Galerie und die Mittel, die für den Umbau des anvisierten Schultheiss-Geländes notwendig wären.

Durch diese „Verzögerung der Kulturverwaltung“ sei zu befürchten, kritisierte gestern der SPD- Haushaltsexperte Klaus Wowereit im Hauptausschuß, daß die Verhandlungen mit dem Investor Real-Projekt in Kreuzberg scheiterten. Real-Projekt hat dem Kultursenator ein rund 50 Millionen Mark teures Konzept zur Sanierung des Kreuzberger Areals samt Neubau für das Museum vorgelegt. Der Investor drängt darauf, daß über das Konzept bis zur Sommerpause entschieden werden müsse, da sonst keine Planungssicherheit bestünde. Wowereit warf Kulturstaatssekretär von Pufendorf vor, trotz vorliegender Entwürfe der Finanzierungsfrage „aus dem Weg zu gehen“. Dies sei „unverständlich“.

Um die Zukunft der Berlinischen Galerie nicht ganz zu gefährden, forderte der Ausschußvorsitzende Klaus Franke (CDU) Pufendorf auf, bis Ende August, ein Standort- und Finanzierungskonzept vorzubereiten. Dem Sprecher von Real-Projekt, Willo Göpel, geht das zu langsam. Der Investor, sagte Göpel zur taz, habe deutlich gemacht, daß bis zum Juli eine „Entscheidung des Senats auf dem Tisch“ liegen müsse. Würde im August im Ausschuß und noch später im Senat über die Galerie debattiert, gefährde das „die gemeinsame Zukunft von uns und dem Museum“. rola