Geldspenden gegen die Schläger

Berlin (taz) – Deutschland fühlt mit dem Polizisten Daniel Nivel. Als der Unternehmer Aurel Münch Fotos von dem Schwerverletzten sah, ließ er seinen Kaffee stehen, ging zur Bank und richtete das Spendenkonto „Pour Daniel“ ein. Er wolle ein Zeichen gegen „diese Nazis setzen und zeigen, daß nicht alle Deutschen so sind“, sagt er.

Bild spendete 50.000 Mark. Auch die ARD sowie eine Reihe von Tageszeitungen haben Konten eingerichtet. „Eine in die Ferne projizierte Handlungsmöglichkeit“, nennt Anetta Kahane von der Brandenburger Regionalstelle für Ausländerangelegenheiten die rasche Spendebereitschaft der Deutschen. Nur einen Bruchteil dieser Aufmerksamkeit wünsche sie sich für die Opfer rechtsradikaler Ausschreitungen in Ostdeutschland. Geldspenden seien „in Ordnung“, sagt sie, aber das Handeln im Alltag solle nicht „außen vor bleiben“. hsp