Ein Toter in Ost-Timor

■ Demonstranten geraten aneinander

Jakarta (dpa) – Nach blutigen Zusammenstößen unterschiedlicher osttimoresischer Demonstranten herrschte in der Verwaltungshauptstadt Dili gestern gespannte Ruhe. Der Zwischenfall, bei dem ein Mann erschossen und zwei schwer verletzt wurden, überschattete eine neue Erkundungsmission der Europäischen Union (EU) in der von Indonesien 1976 annektierten früheren portugiesischen Kolonie. Die blutigen Auseinandersetzungen hatten am Freitag abend im östlich von Dili liegenden Ort Manatutu begonnen. Vor der katholischen Kirche waren mehrere hundert anti- und pro- indonesische Demonstranten aufeinandergestoßen. Augenzeugen sagten, Soldaten hätten Tränengas eingesetzt und auch Warnschüsse abgegeben. In Dili waren am Samstag fast tausend Menschen zusammengekommen, um den gewaltsamen Tod des 21jährigen Demonstranten zu betrauern. Gleichzeitig trafen dort die in Jakarta akkreditierten Botschafter Großbritanniens, der Niederlande und Österreichs als Vertreter der EU zu einem dreitägigen Besuch ein, um sich über die Lage in Ost- Timor zu informieren.