„Da kommt eine Lösung raus“

■ Roma-Club „Negotin“: Behörden suchen nach Finanzierungslösungen für Treff im Karoviertel

Mit Erleichterung haben die Innenbehörde und das Bezirksamt Mitte gestern auf die Entschärfung des Konflikts zwischen der Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) und dem Roma-Club „Negotin“ (taz berichtete) reagiert. „Wir müssen jetzt dafür sorgen, daß nicht in sechs Monaten die gleiche Situation eintritt“, so Bezirksamtssprecher Gerold Roch.

Die fristlose Kündigung und die für den 8. Juli angedrohte Räumung des Roma-Treffs durch die Steg war am Mittwoch abgewendet worden, weil die Roma 1.500 Mark ihrer Mietschulden beglichen haben. „Für den Rest der Mietschulden ist Ratenzahlung vereinbart worden“, erklärt Steg-Sprecher Rüdiger Dohrendorf. In den Behörden wird derzeit fieberhaft nach Möglichkeiten gesucht, dauerhaft die Finanzierung des „Negotin“ zu sichern. Auch der Senat hatte sich am Dienstag kurz mit der sich anbahnenden Eskalation im Karolinenviertel befaßt.

Das Bezirksamt Mitte hatte Ende vorigen Jahres, nachdem das Deutsche Rote Kreuz als Träger abgesprungen war, die Finanzierung eingestellt. „Aus Mitteln der Jugendhilfe können wir die Einrichtung nicht mehr fördern“, begründet Roch den Schritt, „weil es sich inzwischen eher um ein Kultur- als um ein Jugendzentrum handelt.“ Dennoch sucht auch das Bezirksamt nach Lösungen. „Wir müssen prüfen, ob es eine Sonderregelung geben und aus welchen Töpfen das finanziert werden kann.“

In gleicher Richtung wirkt nach Angaben Dohrendorfs derzeit auch die Stadtentwicklungsbehörde (Steb). Deren Staatsrätin Barbara Maier-Reimers habe die Angelegenheit zur Chefsache erklärt. Unklar sei derzeit, ob eine Bezuschussung aus Töpfen der Steb oder einer anderen Behörde erfolgen kann. Die Steg hat gestern den Roma-Club aufgefordert, bei ihr einen Antrag auf Förderung zu stellen. Dohrendorf verspricht: „Der Antrag wird dann nicht hin- und herbewegt, da kommt eine Lösung raus.“ Kai von Appen