■ Amerikanische Männer stehen besser da
: Medicaid übernimmt die Kosten für Viagra

Berlin (taz) – Die US-Regierung hat beschlossen, die Potenzpille Viagra in die staatliche Krankenvorsorge Medicaid für Arme und Behinderte einzubeziehen. Damit ist in den USA möglich, was in Deutschland an den Befürchtungen einer Kostenexplosion scheiterte: Vor einer Woche hatte der Bundesausschuß Ärzte und Krankenkassen beschlossen, daß die rund acht Millionen betroffenen deutschen Männer die Kosten für Viagra selbst übernehmen müssen. In den USA werden durch den Beschluß der Regierung die Kosten der Medicaid um 100 bis 200 Millionen Dollar steigen.

Während ein Dutzend Staaten das Gesetz bereits umgesetzt haben, melden viele andere Bedenken an. Die Vergabe von Viagra berge gesundheitliche Risiken und verursache darüber hinaus enorme Kosten. Einige Staaten werfen außerdem die Frage auf, warum die Potenzpille für Männer von der staatlichen Medicaid getragen wird, nicht aber Geburtenkontrollprogramme für Frauen. joe