Nur selber wetten macht wirklich reich

■ Der Außenseiter Robertico gewinnt das 129. Deutsche Galopp-Derby in Horn

Ach, man hätte doch wetten sollen. Lockere 100 Mark auf die Nummer eins, zwei und drei beim 129. Deutschen Galopp-Derby auf der Horner Rennbahn hätten sich ohne Arbeit innerhalb weniger Minuten zu 366.890 Mark multipliziert. Aber wer konnte schon damit rechnen, daß ausgerechnet der Außenseiter Robertico als erster durchs Ziel geht, geritten von Jockey Andrasch Starke. Auf die Plätze kamen mit einer halben Länge Abstand Nadour al Bahr unter Andreas Suborics und Laveron unter Torsten Mundry.

Der große Favorit Tiger Hill kam gar nur als Zehnter ins Ziel. Georg von Ullmann, Besitzer des angeblichen Wunderpferdes und Top-Favoriten, zeigte sich bitter enttäuscht: „Die Entscheidung des Jockeys, ganz an der Außenseite anzugreifen, hat sich als falsch erwiesen. Sonst wären wir mit dabei gewesen.“ Noch schlechter erging es dem Gestüt Ittlingen. Dessen vier Starter im 19köpfigen Derbyfeld landeten leider nur auf den letzten vier Plätzen. Den echten Profi-Zockern war aber von Anfang an klar, daß diese Pferde nichts reißen würden. Dauerregen hatte die Bahn aufgeweicht und tief gemacht. „Das liegt denen überhaupt nicht“, so ein Tip-Experte.

Das 129. Deutsche Derby bescherte dem Hamburger Renn-Club einen deutlichen Umsatzrückgang. Im großen Aufgalopp der Besten, auch Rennen um das Blaue Band genannt, flossen zwar immerhin 2,017 Millionen Mark durch die Wettkassen, das sind aber rund 400.000 Mark weniger als vor einem Jahr. Da hätte auch ein Hunderter den Gaul nicht mehr scheu gemacht. else/lno