Vergiß das Understatement!

■ Zwischen Sterling Hayden und Stan Libuda: der in Hamburg lebende Schauspieler Peter Lohmeyer

Ein paar gute Gesichter gibt es dann doch im deutschen Film. Man muß sie nur suchen zwischen den Bleibtreus, Beckers und all den anderen mimischen Super-GAUs, und meist gehen sie auf einschlägigen Preisverleihungen leer aus. Eine Ausnahme bildet Peter Lohmeyer. Für die Rolle des Kommissars Franck in Peter Lichtefelds Zugvögel – einmal nach Inari bekam er unlängst als bester Nebendarsteller den Bundesfilmpreis. Ein wunderbar ruhiges Werk ist das, bei dem das andere gute Gesicht im deutschen Film, Joachim Król, die Hauptrolle spielt. Am Donnerstag startet die Liebeserklärung an Finnland und ans Bahnfahren bundesweit, heute wird er im Abaton als Preview präsentiert. Peter Lohmeyer ist anwesend und zeigt im Anschluß einen seiner Lieblingsfilme: Spieler, in dem er selbst die Hauptrolle spielt.

Okay, Understatement ist dem in Hamburg lebenden Ruhrpottler fremd, aber das geht in Ordnung, wenn man wie eine Mischung aus dem Gangsterdarsteller Sterling Hayden und dem Fußball-Idol Stan Libuda durchs Bild schreitet. Mit Filmen wie Spieler begründete der Schauspieler Ende der Achtziger seinen Ruhm, den er in Cineasten-Kreisen genießt. Regie führte wie bei anderen Lohmeyer-Filmen Dominik Graf. Noch so einer, der aus dem deutschen Kino-Mief hervorleuchtet. cbu

„Zugvögel – einmal nach Inari“: heute, 20 Uhr, Abaton, Premiere. Regulärer Start: Donnerstag. Eine ausführliche Rezension lesen Sie übermorgen im überregionalen Teil der taz. „Spieler“: heute, 22.30 Uhr, Abaton. Peter Lohmeyer ist bei beiden Filmen anwesend.