Trüffelhobel

■ Fanny Müller:

Bald ist Geburtstag. Was ich unbedingt nicht brauche, ist ein Trüffelhobel. Ein Gerät, das mir neulich als Geschenk angedroht wurde und von dem ich noch nicht mal weiß, wie es aussieht. Das will ich auch gar nicht wissen, weil ich schon weiß, wie ein Spargeltopf aussieht, weil ich den letztes Jahr gekriegt habe. Der ist insofern noch tolerabel, als man ihn außerhalb der regulären Spargelsaison, also fast immer, unters Bett stellen und die „kleine Schmutzwäsche“ drin aufbewahren kann. Außerdem weiß ich auch, wie ein Rührstab (Weihnachten 93) aussieht, der so höllisch praktisch für die Zubereitung von legierten Suppen ist, falls man die mag. Die mag ich aber nicht. Glücklicherweise habe ich gleich versucht, damit Walnüsse kleinzukriegen, da war er hinüber. Genauso wie die elektrische Kaffeemühle (Weihnachten 94), die hat die Walnüsse auch nicht überstanden.

Jetzt habe ich gehört, daß meine Bekannten einen vollautomatischen Eierschneider ins Auge gefaßt haben. Das macht ja nichts. Zwei haben bei mir schon den Löffel abgegeben; einer ist an einem ein Jahr alten Nougat-Ei gescheitert, der andere an einem Boskop. Zu dem dritten wird mir auch noch was einfallen. Wenn man nur eine ganz kleine Küche hat, muß man total kreativ sein, um Platz zu schaffen.