Was ist Techno?

Musikalisch läßt sich Techno beschreiben durch rein elektronische Klangerzeugung, weitgehenden Verzicht auf menschlichen Einfluß (wie Gesang oder Harmonik) sowie einen streng durchgehaltenen 4/4-Takt, der Assoziationen zur Marschmusik zuläßt.

Traditionelle Musikkritiker, aufgewachsen mit Beat'n'Rock, verdammten anfänglich Techno als oberflächlich und fade.

Dem Technomusiker kommt nur noch eine organisierende Funktion zu, mit der er Samples (elektronische Klangschnipsel) am Mischpult zusammenpuzzelt.

Während der Ort traditioneller Popmusik das Konzert oder die Disco sind, bildet beim Techno der Rave das Zentrum des Geschehens. Während Ende der achtziger Jahre Raves zumeist illegale Parties waren, meint der Begriff heute eine nur große Techno-Tanzveranstaltung mit mehr als 2.000 Teilnehmern.

Die seit 1989 alljährlich am zweiten Juliwochenende in Berlin veranstaltete Love Parade ist der bekannteste Rave. An der Love Parade zeigt sich auch die wachsende Popularisierung (Technoisten der ersten Stunde sagen: Kommerzialisierung) und damit Verwässerung des Techno.

Entgegen anderslautenden Bekenntnisse aus der Szene spielen Drogen, insbesondere das in Pillenform angebotene Ecstasy, eine nicht unwichtige Rolle beim Rave. Auf der unter extremer öffentlicher Beobachtung stehenden Love Parade spielen diese aber eine nur untergeordnete Rolle. Falk Schreiber

Literatur: Sven Schäfer, Jesper Schäfers, Dirk Waltmann: Technnolexikon. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1998, 29,80 Mark