Intervenieren

■ betr.: „Beobachter für den Ko sovo“, taz 6. 7. 98

Die Massengräber von Srebrenica sind noch nicht exhumiert, da werden im Kosovo die nächsten Massakrierten verscharrt. 160.000 Menschen sind auf der Flucht: fast ausschließlich Frauen, Kinder, Greise. Seit mehr als vier Monaten warten die Kosovo-Albaner vergeblich auf Rettung, Europa schaut wieder zu. Machtlose „Beobachter“ werden die „ethnischen Säuberungen“ der Milošević- Truppen nicht stoppen. Erst Luftschläge der Nato stoppten in Bosnien den Völkermord, über den jetzt in Den Haag verhandelt wird. Der Westen darf nicht länger abwarten, sondern muß zum Schutz der albanischen Zivilbevölkerung intervenieren. Felicitas Rohder, Gesellschaft

für bedrohte Völker