Bombenstimmung am Ems-Sperrwerk

■ Vorbereitungen zum Bau des Ems-Sperrwerks haben begonnen

Das offizielle Planfeststellungsverfahren zum Bau des Ems-Sperrwerkes ist noch nicht abgeschlossen, dennoch suchen seit zwei Tagen Bergungsmannschaften im Bereich der zukünftigen Sperrwerks-Baustelle nach Bomben. „Diese Maßnahmen hat nicht direkt mit dem Bau des Sperrwerkes zu tun, sie dienen der allgemeinen Sicherheit“, versucht Herma Heyken, Sprecherin der Bezirksregierung Weser-Ems, Proteste der Sperrwerksgegner zu beschwichtigen. „Heute weiß keiner, welches Sperrwerk eigentlich gebaut werden soll, immer werden neue Gutachten in das Verfahren eingebracht“, hält Uwe Sager, ein Sprecher der Sperrwerkskritiker, dagegen.

Das Flußbett der Ems ist voller Bomben. Warum jetzt ausgerechnet an der möglichen Baustelle des Sperrwerks nach den tickenden Zeitbomben aus dem letzten Krieg gesucht wird, kann Sager nicht verstehen. Offiziell soll das Sperrwerk dem Küstenschutz dienen.

Kritiker gehen davon aus, daß das Sperrwerk eine Morgengabe an die Meyerwerft in Papenburg ist. Die baut Ozeanriesen, die 30 Kilometer über die kleine Ems in die Nordsee geschleppt werden. Da diese Schiffe einen größeren Tiefgang haben als die Ems trotz mehrfacher Ausbaggerungen, soll das Sperrwerk in Zukunft die Transfers sichern. schuh