Wie Mond und Dauerregen Weser und Urlaub beeinflussen

Es regnet, pläddert, pisst, pieselt, plätschert, schüttet, gießt, schauert und schifft in Strömen. Und das seit Wochen. Da hilft nur eins: Ab in den Urlaub. Aber auch dort spielt bei den meisten das Wasser eine elementare Rolle. Doch wie wir wissen – was hier runterkommt, fehlt in der Adria oder in einem der sieben Weltmeere. Und angesichts des hiesigen Dauerregens muß man sich doch fragen: Steht mein gebuchtes Hotel eigentlich noch am Meer? Oder ist der bezahlte Meerblick in Bremen und der Weser abgeregnet? Muß ich mir eigentlich Sorgen machen, daß die Weser über ihre Ufer tritt und meinen Keller überschwemmt? Die Antwort ist einfach. Sie lautet: Hwzüberibis0gleichgroßmüberibis0plusgroßaüber0bis1plusdiesummeübernübis4 3vongroßrübernübis1malcosinusinklammernomeganümaliminusphiübernübis1.

Diese Buchstabenkombination ist nach Angaben des Bundesamtes für Seeschiffahrt und Hydrografie die „einfache“ Vorausberechnung durch die harmonische Darstellung der Ungleichheiten in ihrer oberen Kulmination – auf deutsch: die Hochwasserzeit. Läßt man dabei das M weg und kulminiert A, R, Phi jeweils bis 2, haben Sie die Hochwasserhöhe. Fragt sich nur noch: Was sind M, R, Nü, Phi etc.?

Dazu sagen die Experten vom Bundesamt folgendes: Auf jede obere und untere Kulmination des Mondes folgen je ein Hoch- und ein Niedrigwasser. Die Abweichungen der einzelnen Wasserhöhen von der mittleren Höhe zeigen einen ziemlich regelmäßigen Verlauf. Ebenso regelmäßig weichen die einzelnen Hoch- und Niedrigwasserintervalle von den mittleren Intervallen ab. Diese Ungleichheiten in Höhe und Zeit hängen ab von der Uhrzeit der Mondkulmination, der Mondentfernung und -deklination. Das gilt auch für die Sonnenstände.

Diese Ungleichheiten lassen sich wiederum harmonisch darstellen. Dazu werden die Mondkulminationen ab 1950 durchnumeriert. Die obere Mondkulmination am 31. Dezember 1949 um 21.08 Uhr hat die Nummer i = 0. Der Rest ist dann ganz einfach. Die Winkelgeschwindigkeiten sind aus der Astronomie bekannt. M über i bis 0 oder 1 sind die Zeiten der Mondkulmination. A bezeichnet die mittleren Intervalle. Die Amplituden R und Phi werden durch harmonische Analyse aus 19jährigen Beobachtungen von Hoch- und Niedrigwasser gewonnen.

Schlauer ist man nach der erschöpfenden Auskunft auch nicht. Erst nach der Super-Antwort aus dem Bundesamt: „Schauen Sie einfach in die Zeitung, wenn Sie die Tiden wissen wollen.“ Und wie ist das mit dem Dauerregen und den Auswirkungen durch den Regen? „Das errechnet sich aus den Abflußmengen in der Wesermündung. Handelt sich aber höchstens um ein bis zwei Zentimeter Tidenunterschied.“ Na dann – schönen Urlaub. Jeti