Solarenergie

■ betr.: „Das Fördergeld liegt auf der Straße“, taz vom 19. 6. 98, Leserbrief von Arno Paulus, taz vom 10. 7. 98

In seinem Beitrag vom 10. 7. 98 stellt Arno Paulus Greenpeace als mitverantwortlich für die ungenügende Solarstromvergütung in Berlin und als „Feigenblattlieferanten“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Umweltschutz und Technologie dar. Diese Darstellung ist sachlich falsch und verfälscht die Position und Aktivitäten von Greenpeace zur Förderung der Solarenergie in grober Weise.

Greenpeace hat seinerzeit mit vielen Aktionen und Initiativen für eine echte kostendeckende Vergütung von Solarstrom in Berlin gekämpft und maßgeblich dazu beigetragen, das Thema in die öffentliche Diskussion zu bringen.

Erst dadurch konnte es überhaupt zu einer nennenswerten Vergütung von Solarstrom kommen (vorher zahlte die Bewag lediglich 17,8 Pfennig pro Kilowattstunde). Greenpeace hat das derzeitige Modell weder mit entworfen noch wurde es mit Greenpeace abgesprochen.

Greenpeace ist auch weiterhin der Meinung, daß eine tatsächlich kostendeckende Vergütung das beste Förderinstrument für die Solarenergie ist. Mit dem zur Zeit geltenden Programm der Bewag ist eine Förderung von immerhin

70 bis 80 Prozent des Anlagenpreises möglich.

Größtes Hindernis für die Breitenwirksamkeit dieser Förderung ist jedoch die bürokratische und komplizierte Beantragung. Greenpeace fordert hierzu eine wesentliche Vereinfachung des Beantragungsablaufes.

Kai Laborenz,

Greenpeace Gruppe Berlin