Attentat verhindert

■ Israelische Polizei sieht Hinweise auf einen geplanten Autobombenanschlag in Jerusalem

Jerusalem (AP) – Wenige Stunden vor dem Beginn der ersten ranghohen israelisch-palästinensischen Verhandlungen seit Monaten hat die Polizei in Jerusalem gestern nach eigenen Angaben einen Autobombenanschlag verhindert. Zwei Passanten war ein Kleinlastwagen mit zwei verschiedenen Kennzeichen aufgefallen, aus dem Rauch quoll. Die Israelis schlugen die Scheiben des Wagens ein und zogen den schwerverletzten Fahrer, einen Palästinenser, aus dem Fahrzeug. Ein Antiterrorkommando eilte zum Tatort und fand laut Polizei Hinweise für einen geplanten Autobombenanschlag. „Eine schreckliche Tragödie wurde abgewendet“, sagte Polizeichef Jair Jizchaki.

Israelische Stellen vermuteten die Täter in den Reihen der militanten Hamas-Organisation. Der Anschlag stand Rundfunkberichten zufolge im Zusammenhang mit dem Treffen zwischen dem israelischen Verteidigungsminister Jitzhak Mordechai und Mahmud Abbas, dem Stellvertreter des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat.

Der Anschlagsversuch unterstreicht nach Ansicht des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, wie berechtigt die Forderungen seines Landes nach mehr Sicherheit seien. Erneut rief er die Palästinenser dazu auf, bei der Bekämpfung des Terrorismus ihre Pflicht zu tun. Von palästinensischer Seite hieß es, Israel habe den Zwischenfall inszeniert, um die Gespräche zu sabotieren.