Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Akte X - Der Film USA 1998, R: Rob Bowman, D: David Duchovny, Gillian Anderson

„Nein, wir verraten die Auflösung nicht! Das besorgt dieser Film schon selbst viel zu früh. Nach einer packenden halben Stunde ist der Zusammenhang zwischen mysteriösen Viren, Aliens und einer irdischen Verschwörung klar – danach reichen die Spannungsbögen nur noch von einer unwahrscheinlichen Situation zur nächsten. Rasant, gut fotografiert ud gespielt, toller Soundtrack – aber im rasenden Actionfieber sind den Machern die Sinne für Logik geschwunden. Wie z. b. schafft es der überwachte und verfolgte Mulder, mal eben unbehelligt zu einer geheimen Station in der Antarktis vorzustoßen? Am (offenen) Ende wissen wir aber, daß wir keiner Regierung trauen sollten und daß Scully und Mulder einander wirklich und wahrhaftig lieben. Mehr Ungereimtheiten als jede Verschwörungstheorie - aber für Fans ein Muß!“ (TV-Spielfilm) Europa, UFA-Palast, CinemaxX, Lichtspielhaus (Del)

Armageddon USA 1998, R: Michael Bay, D: Bruce Willis, Billy Bob Thornton, Steve Buscemi

„Logik, selbst deren rudimentäre Reste, darf man von einem Film wie „Armageddon“ nicht erwarten. Es wäre vermessen, zu hinterfragen, warum die NASA einen verlotterten Trupp Ölbohrer zur Asteroiden-Abwehr in den Weltraum beordert und nicht etwa – man könnte ja auf die Idee kommen – ausgebildete Astronauten. Geschenkt. Hier zählt nur das Wesentliche: Macht kaputt, was euch kaputtmacht – und sicherheitshalber auch alles andere. Alles an diesem Film ist übertrieben und restlos aufgebläht. Die patriotischen Anwandlungen der klotzigen „Americana“ sind salbungsvoller als Bill Pullmans Rede in „Independence Day“, und die Love-Story zwischen Liv Tyler und Ben Affleck hätte auch den Beifall von Doris Day gefunden. Doch gerade im selbstironischen Spiel mit den Klischees des Genres entfaltet sich der subversive Witz des Macho-Spektakels: „Armageddon“ ist der erste Hollywood-Mainstream-Film der Neunziger, der gesund und unmoralisch gegen die Seuche der political correctness agitiert: Wenn die Menschheit schon draufgeht, dann bitte Frauen und Kinder zuerst.“ (Cinema) Europa, UFA-Palast, UT-Kinocenter, CinemaxX, Lichtspielhaus (Del), Muwi (Ol), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Arielle, die Meerjungfrau USA 1997, R: Ron Clements

„Zur Wiederaufführung spendierte Disney neue deutsche Synchronstimmen und neue Gesangsversionen. Erwischt hat's Ute Lempers Gesang. Das tut uns aber leid.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, CinemaxX, Passage (Del), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

B

Bean Großbritannien 1997, R: Mel Smith, D: Rowan Atkinson, Burt Reynolds

„Atkinson und sein Regisseur Smith taten gut daran, den unverkennbaren, clever zwischen Stummfilmheroen wie Langhton und Keaton und modernen Leinwandkasperln wie Lewis und Carey angelegten Tunichtgut weitgehend unangetastet zu lassen: immer noch hinterläßt der Kindskopf mit dem Gemüt eines Simplicissimus eine Spur der Zerstörung, ohne sich des Umfangs seiner Handlungen bewußt zu sein. Der Schritt auf die große Leinwand ist ein Unternehmen, bei dem nichts schiefgehen kann.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX

Blade Runner USA 1982, R: Ridley Scott, D: Harrison Ford, Sean Young, Daryl Hannah

„Vor der Szenerie einer gigantischen Großstadt des Jahres 2019 spielt die Geschichte eines Privatdetektivs, eines „Blade Runners“, der vier künstliche Menschen ausfindig und unschädlich machen soll. Zum Teil brillant in der Schilderung der Aura dieser Zukunftswelt und durchaus beachtenswert in der humanen Kernbotschaft.“ (Lexikon des internationalen Films) Cinema

Brombeerzeit Großbritannien 1997, R: David Leland, D: Catherine McCormack, Rachel Weiz, Anna Friel

„Drei hübsche junge Frauen in Uniform, temperamentvolle Städterinnen, die als Freiwillige auf einem Bauernhof beim Melken und Mistschippen, Pflügen und Rübenhacken mittun: „The Land Girls“ (so der Originaltitel) beschwört die Kriegsjahre in Südengland herauf, als eine Frauen-Hilfsarmee tatkräftig an der landwirtschaftlichen Heimatfront die Versorgung in Gang hielt. Der herzhafte, altmodisch freundliche Film (nach einem Roman von Angela Huth) schaukelt zwischem Amüsantem und Sentimentalem dahin, gönnt jeder Heldin eine Nacht mit dem gutmütigen Jungbauern und kippt erst am Ende ins Moralisch-Melodramatische ab, weil ja ein Krieg nicht ausgehen kann, ohne daß ein wenig gestorben wird. Luftwaffen-Liebhaber können eine echte Messerschmitt 109 über die Szenerie knattern sehen, von den titelgebenden Brombeeren fehlt aber jede Spur.“ (Der Spiegel) UT-Kinocenter

C

Cascadeur Deutschland 1998, R: Hardy Martins, D: Hardy Martins, Heiner Lauterbach

„Darauf hätten die Schatzsucher nun auch wirklich selber kommen können: Das Bernsteinzimmer, Traumziel aller Sandkastenbuddler, findet sich natürlich in der Rhön, nächst jenen Gebeinen, die beinahe zur selben Zeit verschwanden - den sterblichen Überresten Adolf Hitlers und Eva Brauns. Jedenfalls im Kino: Eine Altertumsforscherin entreißt einem Altnazi den Schlüssel zum Bernsteinzimmer. Im Wettlauf mit einem abgehalfterten MAD-Oberst und seinen Ballermännern landet sie, außer im Bernsteinzimmer, in den Armen eines Breisgau-Bruce-Willis (Hardy Martins, Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent in einer Person). Mit einem Budget von sieben Millionen Mark mußte Martins auskommen; daran gemessen, zerschmettern Gleitflieger, Lkw, Hubschrauber, Jeeps und Dutzende von Autos recht dekorativ. Allerdings scheppert es auch bei den Dialogen gewaltig - nur wenn Martins' Freund Heiner Lauterbach auftritt, klingt so etwas wie Professionalität durch die Phrasen.“ (Der Spiegel) UFA-Palast, UT-Kinocenter, CinemaxX, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Chinese Box USA 1997, D: Wayne Wang, D: Jeremy Irons, Gong Li

„Als ich ,Chinese Box' sah, verwandelte ich mich in einen sterbenden Journalisten, betört von einer Stadt und einer bestimmten Frau in dieser Stadt. Ich wurde also verführt durch die Obsessionen dieses Films, obwohl ich mich vorher kaum für das Schicksal von Hongkong interessiert hatte. Die launenhaft erzählte und oft sentimentale Geschichte versperrt den Weg zu Wangs eigentlichem Brennpunkt, der in der undurchdringlichen Natur des Fremden und den Risiken der Entwurzlung liegt. Es gibt sicher viele, für die der Film nicht viel mehr als cineastisches Gekritzel ist: kunstvoll entworfen aber aufreizend unwirklich. Für mich liegt aber die Kraft von Wangs Film fast ganz in seinem grüblerischem Subtext – in der Art, wie er den Konventionen des Plots ausweicht, um die Offenbarungen in Charakteren und Stimmung zu suchen. Jeremy Irons bringt unerwartete Wärme und Schärfe in die Rolle des suchenden Journalisten, Gong Li spielt eine klassische Überlebende, eine Person mit vielen polierten Oberflächen und unterdrückten Emotionen. Als eine elegante und sorgenvolle Liebeserklärung an ein verlorenes Land spricht ,Chinese Box' all jene an, die je versucht haben, die Heimat an einem Ort oder bei einer Person zu finden, nur um in sich selber heimisch werden zu können.“ (The New Yorker) City, Casablanca (Ol)

Comedian Harmonists Deutschland 1997, R: Joseph Vilsmaier, D: Ben Becker, Ulrich Noetken, Kai Wiesinger

Diese posthume Erfolgsgeschichte mußte natürlich auf der großen Leinwand enden, und der große Gefühlsbademeister Vilsmaier ist wohl auch der Richtige dafür. Dies ist der kleine grüne Kaktus in Cinemascope. (hip) City

D

Doctor Schiwago USA 1965, R: David Lean, D: Omar Sharif, Julie Christie

„Die Lebensgeschichte des Arztes und Dichters Schiwago vor dem Hintergrund der russischen Revolution. Das individuelle Schicksal des Helden berührt sich mit den politischen und militärischen Ereignissen seiner Zeit, wobei freilich (anders als in der Romanvorlage von Pasternak) die privaten Leidenschaften deutlich im Vordergrund stehen. David Leans äußerst publikumswirksame Inszenierung schwelgt in monumentalen Stimmungsbildern. Einer der größten Kassenschlager der 60er Jahre, der wie kaum ein anderes Kino-Opus die gängigen Vorstellungen vom „alten Rußland“ verfestigte.“ (Lexion des internationalen Films) Kino 46

E

Echt Blond USA 1997, R: Tom DiCillo, D: Matthew Modine, Catherine Keener, Kathleen Turner

„Du bist nicht Tom Cruise!“, muß sich Schauspieler Joe von Casting-Agentin Dee Dee anhören. Später bringt sie ihn zwar beim Dreh für ein Madonna-Musikvideo unter, doch die Blonde im rot-weißen Bikini ist nicht das „Material-Girl“, sondern Tina, ein Body-Double, an dem nicht einmal die Haarfarbe echt ist. Es ist schnell klar, daß in Tom DiCillos sehr unterhaltsamen Beziehungsgeflecht nichts so ist, wie es scheint. Die Hauptfiguren der episodenhaft verbundenen Stränge eint die Suche - nach Anerkennung, Ruhm und eben nach einer echten Blondine! DiCillo ist ein Meister der Verbindung von Traum und Realität. Geschickt mischt er Themen seiner letzten Filme „Living in Oblivion“ und „Box of Moonlight“. .“ (TV-Spielfilm) City

Eine Hochzeit zum Verlieben USA 1997, R: Frank Coraci, D: Adam Sadler, Drew Barrymore

„Daß die achtziger Jahre eine einzige Geschmacksverirrung waren, wird nach diesem Film niemand mehr bestreiten. Die Kitschkomödie um einen erfolglosen Sänger (Adam Sandler) und seine große Liebe (Drew Barrymore) läßt nichts aus. Stirnbänder, Fußballerfrisuren, New-Wave-Möbel und Pirate-style. Ziemlich komisch, wenn es nicht so gräßlich wäre.“ (Der Spiegel) UT-Kino, CinemaxX, Passage (Del), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Ein Zirkus für Sarah Dänemark 1995, R: Claus Bjerre, D: Sara Modegaard Mien, Robert Hansen

Kinderfilm über die Abenteuer eines kleinen Mädchens, das einen Zirkus für ihre Freunde mit einem sprechenden Papagei und einem Esel eröffnet, sich aber mit hinterlistigen Bauspekulanten herumärgern muß, der ihren Zirkus-Saal, ein altes Feuerwehrhaus, abreißen lassen will. Atlantis

F

Flubber USA 1997, R: Les Mayfield, D: Robin Williams, Marcia Gay Harden, Christopher McDonald

„Eigentlich müßte Flubber bei uns Flummie heißen: Fliegendes Gummi ist der Star dieser Disney-Komödie. Die neueste Erfindung von Professor Brainard (Robin Williams) birgt ungeahnte Talente; hundertfach vervielfältigt, legt die grünlich schleimige Substanz einen flotten Mambo aufs Parkett und geht ab wie eine Rakete, wenn man sie anschubst. Das schreit nach bösen Buben, die das Wunder zu Geld machen wollen. Immer wieder versucht Disney, mit Remakes erfolgreicher Komödien Kasse zu machen. Die klingelt bei dieser Neuauflage von „Der fliegende Pauker auch lautstark, schließlich handelt es sich um wohl kalkulierte, amüsante Familienkurzweil.“ (TV-Spielfilm) Gondel, Muwi (Ol)

Freundinnen und andere Monster Deutschland 1998, R: Mika Kallwass, D: Wolke Hegenbarth, Ivonne Schönherr

„Kinder können grausam sein, besonders in diesem bestimmten Alter; Stichwort: Pubertät. Leider wirkt der Versuch erwachsener Filmemacher, Jugendkultur und Jugendsprache zu erfassen, oft steif und aufgesetzt. Daher haben die Drehbuchautoren die Kids selbst gefragt. Ob Regisseurin Mika Kallwass das getroffen hat, was ihre Girlie-Komödie der nächsten „Bravo“-Generation sagen will, muß die Zielgruppe im Kino schon selbst entscheiden. „Freundinnen...“ hat streckenweise durchaus Tempo und Witz, auch wenn mancher Dialog aus „Verbotene Liebe“ entliehen scheint, und das Ganze manchmal wie ein Update der „Lümmel von der ersten Bank“ wirkt.“ (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter

Das 5. Element Frankreich 1997, R;: Luc Besson, D: Bruce Willis, Gary Oldman

„Die Außerirdischen in diesem Film sind das Rührendste, was seit E.T. auf der Leinwand zu sehen war. Sie sehen aus wie Rhinozerosse, die aufrecht gehen. Besson hat sich keine Zukunft ausgedacht, er hat einfach die Gegenwart ein wenig weiter getrieben. Selbst Bruce Willis macht hier eine gute Figur.“ (taz) Lindenhof (Wildeshausen)

G

Ganz oder gar nicht Großbritannien 1997, R: Peter Cattaneo, D: Robert Calryle, Tom Wilkinson, Mark Addy

„Weil nackt tanzen immer noch besser ist als arbeitslos herumhängen, gründen sechs schmalbrüstige, unmusikalische und dickbäuchige Männer eine Stripteasegruppe. Nur britisches Kino schafft es, Themen wie den Niedergang der Stahlindustrie mit Familienvätern in roten Latex-Tangas zusammenzubringen - spöttisch, komisch und sentimental.“ (Der Spiegel) Cinema, CinemaxX, Solitaire (Westerstede)

Gattaca USA 1997, R: Andrew Niccol, D: Uma Thurman, Ethan Hawke, Gore Vidal

„Irgendwann in ferner Zukunft werden schlechte Charakterzüge des Menschen mittels Genmanipulationen eliminiert. But nobody is perfect. Und so entpuppt sich die künstlich gezüchtete Gruppe der Menschen als gar nicht so astrein. Vor allem der Umgang mit Vincent (Ethan Hawke), einem auf natürliche Weise Geborenen, der niedrige Arbeiten verrichten muß. Als er heimlich die Identität eines Höhergestellten annimmt, scheint sein Traum, Astronaut zu werden, in greifbare Nähe gerückt. Doch dann gerät er unter Mordverdacht und sein Betrug droht aufzufliegen. Ein intelligenter Science-Fiction-Film, der in durchdachter Erzählweise Kritik an den Auswüchsen der Wissenschaft übt und die Zerstörung der Individualität zugunsten kontrollierter Gleichmacherei anprangert.“ (Bremer) CinemaxX, Casablanca (Ol)

George – der aus dem Dschungel kam USA 1997, R: Sam Weisman, D: Brendan Fraser, Leslie Mann

„Auf wenig Anspruch, aber viel Albernheit setzt Regisseur Weisman in seiner Klamotte, die auf der Cartoonserie „George of the Jungle“ basiert, die in den 60er Jahren Tarzan zum Depp machte. Deren runnig gag bestand darin, daß sich der Affenmensch mit jeder Liane an den nächstbesten Baum schwang, und den Abdruck seiner Körperkonturen in der Rinde hinterließ. Auch Brennan Fraser läßt in der Spielfilmversion keinen Stamm aus. Die Story ist dabei schnuppe. Was zählt, ist Situationskomik, und von der gibt es viel, wenn sich George erst mit den Tücken des Urwalds und dann mit denen der Zivilisation herumplagt.“ (Bremer) CinemaxX, Solitaire (Westerstede)

Good Will Hunting USA 1997, R: Gus van Sant, D: Matt Damon, Robin Williams

„Ein 20jähriges Mathematikgenie findet, mit neuen Freunden und neuen Erfahrungen konfrontiert, seinen Platz in der Gesellschaft. Ein Schauspielerfilm par excellence, der seine delikate Balance am Schluß leider zerstört, weil er überdeutlich auf die Seelenverwandtschaft seiner beiden Hauptfiguren hinweist.“ (tip) UT-Kinocenter, Gondel, Filmstudio, CinemaxX, Passage (Del)

Grease USA 1978, R: Randal Kleiser, D: John Travolta, Olivia Newton-John

„Ist das wirklich schon zwanzig Jahre her, daß John Travolta „Sandy“ ins Mikro schluchzte und dann wie ein „Greased Lightning“ abzischte? Höchste Zeit für Nostalgie im Kino!“ (TV-Spielfilm) City

H

Harry außer sich USA 1997, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Robin Williams, Kristie Alley

Der Originaltitel ist Programm bei Woody Allens neuem Film. In „Deconstructing Harry“ nimmt er sein Alter ego, den altbekannten Stadtneurotiker, so konsequent und gnadenlos auseinander wie noch nie vorher. Vor allem wagt er es, in der Rolle des alkoholsüchtigen, manipulativen und egozentrischen Schriftsteller Harry zum ersten Mal, einen unsympathischen Protagonisten zu spielen, den auch seine Witze nicht vor den Abgründen seiner Psyche retten können. Und auch die traditionelle Dramaturgie dekonstruiert Allen hier radikal. Der Film ähnelt noch am ehesten einem komplexen Spiegelkabinett mit 85 Sprechrollen und so unterschiedlichen Erzählebenen wie Familienszenen, Rückblenden in seine Jugend, Alpträumen und Ausschnitten aus den von Harry geschriebenen Büchern. Etwa in der Mitte des Films beginnen dann sogar seine Romanfiguren gegen ihren Autor zu rebellieren.“ (hip) Atelier

I

Ihre Majestät Mrs. Brown Großbritannien 1997, R: John Madden, D: Judi Dench, Billy Connolly

„Es war einmal eine Königin, die war nach dem Tod ihres geliebten Prinzen schon seit vielen Jahren so traurig, daß sie sich immer mehr vor ihrem Volk versteckte. Bis eines Tages ein einfacher Stallbursche auftauchte. Der bot der Monarchin sein Pony und seine Freundschaft an. Und so fand die Königin wieder Freude am Leben und herrschte noch viele Jahre. Kein Märchen, sondern die wahre Geschichte der Queen Victoria. Nach dem Tod von Prince Albert fiel sie anno 1864 in tiefe Depressionen – und das Königreich drohte auseinanderzufallen. Erst durch die Begegnung mit dem ruppigen aber herzensguten Stallknecht John Brown bekam die Lady wieder Lust am Leben. Judi Dench, bislang durch kauzige Nebenrollen a la „Zimmer mit Aussicht“ bekannt, spielt die Königin der Traurigkeit mit Bravour. Während andere Kostümfilme oft selbstverliebt mit ihrer Ausstattung hausieren gehen und in prunkvollen Bildertableaus steckenbleiben, sorgt hier eine geschickte Dramaturgie für durchaus kurzweilige Unterhaltung.“ (Dieter Osswald) Gondel

In & Out USA 1997, R: Frank Oz, D: Kevin Kline, Tom Selleck, Joan Cussack, Matt Dillon

„Der propere Gymnasiallehrer Howard sitzt eines Abends mt seiner Dauerverlobten Emily vor dem Fernseher und muß erleben, wie ein ehemaliger Schüler den Oscar erhält – und Howard öffentlich als Vorbild-Homo preist. Den überrascht das selbst am allermeisten. Daß er schwul ist, davon will er partout nichts wissen. Den Wirbel, der nach der Offenbarung ausbricht, spickt der Film reichlich mit Gags, Seufzern und Seelenbalsam. Eine schmissige Fabel über Homos und Heteros, Kleinstadtklatsch und unwiderstehliche Disco-Rhythmen. „In & Out“ ist Frank Capra in Rosarot.“ (Der Spiegel) City

J

Jackie Brown USA 1998, R: Quentin Tarantino, D: Pam Gier, Samuel L. Jackson, Robert DeNiro

„Was machen Kult-Filmer nach ihrem Mega-Hit? Sie backen bewußt erstmal kleinere Brötchen. Auch Trendmeister entgeht der Versuchung, „Pulp Fiction“ krampfhaft zu überbieten. Statt dessen kocht er „Jackie Brown“ auf Sparflamme. Ein kleiner Krimi von Elmore Leonard (“Schnappt Shortie“), in dem eine pfiffige schwarze Stewardeß fürs FBI einen Waffenhändler überführen soll. Die spielfreudigen Akteure und der schmalzige 70er-Jahre-Soundtrack machen Quentins Krimi-Tango zum unterhaltsamen Kinovergnügen - ganz ohne Kult-Getue.“ (Bremer) Muwi (Ol)

Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit

„Caroline Link zeigt, daß mit dem deutschen Kino auch dann noch zu rechnen ist, wenn ihm das Lachen vergangen ist: Eine Tochter gehörloser Eltern wird Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, daß sie sich mit ihrer Klarinette jenseits der Sprache ausdrücken kann.“ (Der Spiegel) Cinema

Jerusalem Schweden 1996, R: Bille August, D: Ulf Friberg, Maria Bonnevie, Perlilla August

„Schweden um 1880: Um sein Erbe betrogen, muß der junge Ingmar hoch in den Wäldern im Sägewerk arbeiten, während im Dorf ein religiöser Fanatiker die Gemeinde aufwiegelt. All ihr Hab und Gut sollen sie verkaufen und ihm nach Jerusalem folgen, denn das Ende der Welt sein nah. Unter den Anhängern des Eiferers ist auch Gudrun, Ingmars große Liebe. Die Menschen in diesem epischen Heimatfilm nach dem Roman von Selma Lagerlöf sind wortkarg und verschlossen, aber innerlich brennen sie vor Sehnsucht und Leidenschaft. Ein Film, so schön und traurig, daß jeder schluchzt (auch wenn's am Ende wieder keiner gewesen sein will).“ (tip) Filmstudio

M

Das magische Schwert USA 1998, R: Frederick du Chau

„Nach dem nicht so richtig erfolgreichen Versuch der Fox-Studios, dem Marktführer Disney mit ,Anastasia' Konkurrenz zu machen, versucht nun also Warner Bros. – Heimat von Tricklegenden wie Bugs Bunny und Daffy Duck –, in die ,Domäne Disney' einzubrechen. Das auf der Artussage basierende Trickmärchen mit feministischem Touch und zielgruppengerechten Songs (auf deutsch gesungen von Nena und Hartmut „Pur“ Engler, im Original von Celine Dion, „The Corrs“ und Andrea Bocelli) ist ein harmloser Familienspaß ohne große Überraschungen, der zeichnerisch aber ein wenig enttäuscht. Nett, gediegen und nur dann so richtig witzig, wenn ein ständig mit sich selbst streitender Drache mit den Stimmen der einstigen „Doofen“ Wigald Boning und Olli Dittrich plappert.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, CinemaxX

Mäusejagd USA 1997, Gore Verbinski, D: Nathan Lane, Lee Evans

„Die Brüder Ernie und Lars Smuntz erben eine Fabrik, ein Haus und eine Maus. Die Fabrik scheint den Brüdern wertlos zu sein, das Haus aber wollen sie versteigern; nur die Maus muß raus. Der Werbefilmer Gore Verbinski nutzt diesen einfachen Plot, um zu zeigen, was er so alles kann. Aber nach der zehnten Kamerafahrt ist die „Tom und Jerry“-Dramaturgie verbraucht, und auch die Maus fängt irgendwann an, höllisch zu nerven.“ (tip) CinemaxX

Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit Deutschland 1998, R: Marc Rothemund, D: Christoph Waltz, Anica Dobra, Gudrun Landgrebe

„Keine Angst, dies ist kein Rückschritt in die Zeit des bedeutungsschwere Autorenkinos der 70er, auch wenn der sperrige Titel daran erinnert. In meist kurzweiligen, amüsanten Episoden folgt die Beziehungskomödie dem alten Thema: die Liebe, das Leben, und wie man sich das eine mit dem anderen versauen kann. Charly hat ein kluges Buch über die Liebe geschrieben, das aber niemand herausbringen will. So schnappt er sich den Ferrari des Verlegers und beschließt, seinem Leben und Leiden ein Ende zu machen. Sven sucht sich eine Frau und „leiht“ sich dazu ein fremdes Baby. Marcello hat ein Frau, doch die betrügt ihn mit einem Taxifahrer, weshalb er vom Dach „spingen“ will, wie er Tamineh erklärt. „Das heißt „sp-r-ingen!“ verbessert die ihn. Denn sie ist nicht nur die Freundin des Taxifahrers, sondern auch Deutschlehrerin. Wenn auch manches zu glatt erscheint, diese deutsche Verzweiflungskommödie ist ein Vergnügen.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, UT-Kinocenter

P

Paulie – Ein Plappermaul macht seinen Weg USA 1998, R: John Roberts, D: Tony Shalhoub, Gena Rowlands, Cheech

„Mäuse, die Kammerjäger terminieren, Hunde, die Basketball spielen – und jetzt auch noch ein sprechender Papagei! Nicht abwinken: Paulie kann nicht nur nachplappern und eingeübte Sätze nachspulen, sondern intellektuell geformte Gedanken sinnvoll in Worte fassen, zielgerichtete Sprechakte ausführen, eben richtig reden. Bevor sich alles zum guten Ende findet, erfahren wir so einiges über die Menschen, die Dinge des Lebens und über die Treue eines Papageis. Etwas wortlastig das ganze, aber insgesamt doch mit der richtigen Mischung aus Gefühl, Witz und Animatronic professionell angerührt. Ein leicht nachdenklicher Sommerspaß für Kids ab acht.“ (Zitty) UT-Kinocenter, CinemaxX, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Pippi Langstrumpf Schweden/Deutschland 1997, R: Clive Smith

„Ich hab ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd... Wer jetzt noch nicht mitsummt, sollte sich ernsthaft fragen, wie und womit er seine Kindheit verbracht hat. Eine moderne Zeichentrickversion!“ (TV-Spielfilm) UFA-Palast

R

Romeo & Julia USA 1996, R: Baz Luhrmann, D: Leonardo DiCaprio, Claire Danes

„Luhrmans Film ist eine echte Teenage-Opera, unglaublich romantisch und tragisch zugleich, unterstrichen von einer Musik, die den Film stellenweise wie ein Musical erscheinen und seine Bilder grell explodieren läßt. Ausgesprochen sympathisch und natürlich herzergreifend.“ (taz) CinemaxX

S

Sechs Tage, sieben Nächte USA 1998, R: Ivan Reitman, D: Harison Ford, Anne Heche

„Wenn ein Mann und eine Frau ganz offensichtlich nicht zusammenpassen, so kann, zumindest in altmodischen Kinokomödien, eine unfreiwillige Robinsonade auf einer Südseeinsel Wunder wirken. Anne Heche und Harrison Ford führen mit flottem Dialog-Pingpong vor, wie die hektische Modezicke den Buschpiloten, der sie durch eine Notlandung gerettet hat, als Survival-Partner schätzen und lieben lernt: ein Schönwetterfilmchen für schwerste Regentage.“ (Der Spiegel) UFA-Palast, CinemaxX, Passage (Del), Solitaire (Westerstede)

Sehr verdächtig USA 1998, R: Pat Proft, D: Leslie Nielsen, Richard Crenna, Kelly LeBrock, Michael York

"Na, fleißig Filme gesehen in den letzen Jahren? Hoffentlich, denn will man sich über diese Filmparodie richtig amüsieren, dann sollte man tunlichst die meisten der hier veralberten Filme kennen. Sonst ist das Vergnügen eher eingeschränkt. Star-Geiger Ryan Harrison (Leslie Nielsen) steht unter Verdacht, den Millionär Hibbing Goodhue umgebracht zu haben. Tatsächlich aber war der Täter ein einarmiger, einbeiniger, einäugiger Killer, angeheuert von Goodhues betörender Ehefrau. Auf der Flucht vor US-Marshall Fergus Falls muß Harrison seine Unschuld beweisen. Eine fast unmögliche Mission! Trotz einiger gelungener Gags ist eines überdeutlich: Das Genre der Filmparodien ist ausgereizt!“ (TV-Spielfilm) UFA-Palast, UT-Kinocenter, CinemaxX, Passage (Del), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Slapstick USA 1916-28, R: Diverse, D: Charlie Chaplin, Laurel & Hardy, Buster Keaton, Charley Chase / Stummfilme mit Live-Begleitung am E-Piano

Gezeigt werden „The Pawnshop“ mit Chaplin, „Cops“ von und mit Buster Keaton, „The Finishing Touch“ mit Laurel & Hardy, sowie „Mighty like a Moose“ von Leo MaCarey mit Charley Chase. Open-Air-Kino im Haus am Walde

Species 2 USA 1998, R: Peter Medak, D: Natasha Henstrigdge, Michael Madsen

„Von einer Mars-Mission bringt ein Astronaut ein Virus mit zur Erde, was dazu führt, daß er bei jedem Geschlechtsakt einen schnell wachsenen Alien zeugt. Sein Zusammentreffen mit Eve, einem Wesen aus der Retorte, halb Mensch, halb Alien, wäre deshalb tödlich für die Menschheit. Was ganz anders beginnt als der Erfolgsfilm von 1995, wird mit fortschreitender Handlung dem Original leider immer ähnlicher. Wegen Natasha Henstridge und Michael Madsen als freischaffendem Alienkiller dennoch unterhaltsames Mainstreamkino mit nicht wenig Sex & Gore.“ (tip) UFA-Palast, CinemaxX, Gloria (Del), Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Stadt der Engel USA 1998, R: Brad Silberling, D: Nicolas Cage, Meg Ryan

„Cage spielt im Liebesdrama „Stadt der Engel“ einen großäugigen Außerirdischen im wallenden schwarzen Mantel, der die gerade Gestorbenen auf ihrem Weg in den Himmel begleitet. Dabei trifft der Todesengel eine junge Chirurgin (Meg Ryan), die nicht verkraftet, daß manche ihrer Patienten sterben. Der Bote des Jenseits verliebt sich in die rationale Ärztin. Die Anziehungskraft zwischen den beiden ist so stark, daß er beschließt, seine Unsterblichkeit aufzugeben, um mit ihr zu leben. Als Vorlage zu diesem kraftvollen Schmalzwalzer diente, kaum zu glauben, Wim Wenders' meditativer „Himmel über Berlin“ von 1987. Von der transzendentalen Vertracktheit des Originals ist kaum noch etwas zu merken, aber Nicolas Cage liefert als Engel alles an zartfühlender und sexy Empathie, was das Herz der Frau von heute begehrt. Der Film war ein Überraschungserfolg in den USA: 76 Millionen Dollar hat er bisher eingespielt.“ (Der Spiegel) Schauburg, UFA-Palast, CinemaxX, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Star Kid USA 1997, R: Manny Coto, D: Joseph Mazello, Joey Simmrin

„Beim verwirrenden Vorspiel wird geballert, als kämen die Sternenkrieger direkt aus dem Computerspiel, um die Kämpfe von „Star Wars“ noch einmal auszutragen. Nach dem Feuerwerk der Effekte klärt sich der Himmel über einem Schulhof dann aber auf – und die Geschichte des schüchternen Spencer beginnt. Dem fehlt nach dem Tod der Mamma einfach ein guter Freund. Den findet er ausgerechnet in einem Außerirdischen. Cybersuit ist ein zum Kampf entwickelter Alien-Roboter, und in dessen Körper gewinnt Spencer ungeahnte Käräfte. Autor und Regisseur Manny Coto verbindet phantastische Elemente klassischer Supermann-Stories mit Anklägen auf Sci-Fi-Filme zu amüsant-spannender Unterhaltung mit dem Rühr-Effekt von E.T. Eine wahre Freude für die Kids.“ (Zitty) UT-Kinocenter, CinemaxX, Passage (Del)

Starship Troopers USA 1997, R: Paul Verhoeven, D: Casper Van Dien, Dina Meyer

"Starship Trooper“ ist eine düstere Zukunftsvision, perfide getarnt durch leuchtend helle Farben. Eine wunderbare Klamotte für aufgeklärte Zuschauer. Und hier beginnt das Dilemma. Denn was Kino ist, entscheidet nicht nur die Intention derer, die es gemacht haben. Einigen wird Verhoevens Opus – unfreiwillig – den Eindruck vermitteln, daß Faschismus light okay sein kann.“ (Der Spiegel) CinemaxX

T

Titanic USA 1997, R: James Cameron, D: Leonardo DiCaprio, Kate Winslet

„Nicht Cameron hat ein Thema gefunden, sondern das Thema ihn. Dem Drehbuchautor und Regisseur kommt es dabei nicht auf Symbole und Metaphern an. Er sucht das private Drama in der Kollision zwischen menschlicher Hybris und der von aller technischen Raffinesse unbeeindruckten Natur. So besitzt dieser Actionfilm durchaus Züge eines Kammerspiels, die den Fluß der Katastrophe immer wieder auf produktive Weise hemmen - im Dienste einer großen, altmodisch erzählten Love-story.“ (epd-Film) CinemaxX

W

Wenn der Postmann gar nicht klingelt Norwegen 1996, R: Pal Sletaune, D: Robert Skaestad, Andrine Saether

„Roy ist der Prototyp des norwegischen Postbeamten. Das Briefgeheimnis existiert für ihn nicht, und wenn er keine Lust zum Lesen hat, wirft er die postalische Last einfach unter eine Eisenbahnbrücke. Erst eine Frau reißt ihn aus dem täglichen Einerlei und in neue Indiskretionen. Roy dringt in das Leben der schwerhörigen Line ein. Pal Sletaune inszenierte die Milieustudie in den fiesesten Vierteln Oslos. Und so heruntergekommen wie die Häuser sind auch die Protagonisten. Aber der Film ist nicht nur eklig realistisch, sondern auch ziemlich lustig.“ (tip) Cinema

Wings of the Dove Großbritannien 1997, R: Iain Softley, D: Helena Bonham Carter, Linus Roache

„Henry James schreibt einen großen Roman, „Die Flügel der Taube“, worin eine unermeßlich reiche, aber von einer tödlichen Krankheit bedrohte Amerikanerin zwei intriganten jungen Leuten beinahe zum Opfer fällt“ – so die lakonische Notiz von Rolf Vollmann in seinem Roman-Verführer „Die wunderbaren Falschmünzer“. Nach „Portrait of a Lady“ und „Washington Square“ ist dies in letzter Zeit schon die dritte Adaption eines Romans von James. „Es geht zuviel vor hinter diesen hübschen Augenwimpern“, urteilt jemand zu Beginn des Films über die in einem faustischen Pakt verstrickte Kate, und Helena Bonham Carter spielt sie so ambivalent, lebensgierig und intensiv, daß man durch sie schnell in die Geschichte hineingezogen wird: sie fasziniert, ist zugleich abstoßend und anrührend und trägt als Antiheldin den Film. Dies ist um so erstaunlicher, weil Helena Bonham Carter bisher meist in den Kostümschinken von James Ivory ("Zimmer mit Aussicht“, „Howard's End“) als puppenhafte Schönheit langweilte und man ihr wirkliches schauspielerisches Talent nie so recht zutraute. Mit vielen wunderschön fotografierten venezianischen Stadtansichten und luxuriös ausgestatteten Herrenhäusern in London schmeichtelt Softley (ganz seinem Namen gemäß) den Augen, aber er inszeniert sehr interessant gegen die Konventionen des Kostümfilms und vermeidet so das allzu gefällige Kunstgewerbe, das in diesem Genre vorherrscht. (hip) UT-Kinocenter

Wrongfully Accusted USA 1998, R: Pat Proft, D: Leslie Niesen, Richard Crenna, Michael York / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und -fassung von „Sehr Verdächtig“. Kurzkritik siehe unter diesem Titel. UFA-Palast

Z

Die Zeitritter Frankreich 1998, R: Jean-Marie Poire, D: Jean Reno, Claude Clavier

„Wie schon im ersten Teil „Die Besucher“ werden Ritter Godefroy und sein Knappe durch einen Zaubertrank vom Mittelalter in die Gegenwart gebeamt. Auf der Suche nach einer Reliquie, dem heiligen Zahn der seligen Rolande, legt man das Anwesen einer piekfeinen französischen Aristokratenfamilie in Schutt und Asche. Gleichzeitig bringen ein paar arme Teufel aus der Gegenwart das Mittelalter durcheinander. Bei der Synchronisation gab man sich diesmal wirklich Mühe. Ansonsten bedarf es schon einer satten Vorliebe fürs Grobschlächtige, um den Kuddelmuddel zu genießen.“ (tip) UT-Kinocenter, CinemaxX, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)

Zugvögel ... einmal nach Inari Deutschland 1997, R: Peter Lichtefeld, D: Joachim Krol, Outi Mäenpää, Peter Lohmeyer

„Ein anrührendes, unterhaltsames Road- oder vielmehr Railroad-Movie. Leichthändig verschränkt sind hier eine Liebesgeschichte, zwei Kriminalhandlungen und eine einfache Fortbewegung. Hannes, Aushilfsfahrer, hat Sonderurlaub genommen, um in Nordlappland an der Europameisterschaft der Fahrplanexperten teilzunehmen: Fahrpläne sind sein Hobby. Aber daheim in Dortmund ist Hannes' Chef ermordet worden, und alle Indizien deuten auf ihn als Täter. Wie in Hitchcocks „Der unsichtbare Dritte“ bangt man mit dem unschuldigen Helden, der sich, ohne es zu wissen, auf der Flucht befindet und nur dank naiver Gefühlsaktionen und schicksalsmäßiger Fügungen den Verfolgern immer gerade knapp entkommt.“ (epd-film) Schauburg, Atlantis, Casablanca (Ol)