Polizei gegen Rep-Kranz für Bismarck

■ Morgengrauen am Dom: Platzverweise für sechs Republikaner

Gestern im Morgengrauen auf dem Marktplatz: Ein Anhänger der „Republikaner“ erklimmt die Bismarck-Statue neben dem Dom, um einen Kranz zum 100. Todestages anzubringen. „Dem Kanzler“ stand auf der schwarz-rot-goldenen Schärpe, und: „Die Republikaner“. Eine Deutschlandfahne wurde drappiert. Doch die Reps waren angeblich nicht die ersten Kranzabwerfer: Ein weiterer Kranz, in schwarz-weiß-roten Kaiserfarben gehalten, lag schon da. „Mit dem anderen Kranz haben wir nichts zu tun“, sagt der Rep-Landesvorsitzende Werner Krug.

Die Polizei rückte trotz der morgendlichen 5 Uhr 30 an und stellte Anzeige wegen einer nicht genehmigten Versammlung. Die Personalien der sechs Reps wurden festgestellt, die Feuerwehr gerufen, um mit einer Leiter die Devotionalien einzuholen. „Dem anschließend ausgesprochenen Platzverweis kamen die Teilnehmer nach“, teilte die Polizei mit.

Doch Rep-Mann Werner Krug beschwert sich: Bei der „Gewalt-Aktion“ der Polizei und Feuerwehr sei der Kranz zerstört worden. „Der Zustand dieser Republik“, so Krug in einer Presseerklärung, spiegele „leider mehr als deutlich wider, daß ein Bismarck fehle“. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den leitenden Polizisten wurde angedroht. cd