■ Soundcheck
: Daude / Beatbox 2000

Gehört: Daúde. Die aufgepeppte Coverversion von „Pata Pata“, die uns Daúde als brasilianische Miriam Makeba schmackhaft machen soll, kam gleich zu Anfang auf die Bretter. Und setzte Maßstäbe: Nicht schwebender Brasil-Pop, sondern Dancefloor stand auf dem Programm. Ausstaffiert wie eine Star Trek-Flugbegleiterin, hatte die kahlgeschorene Sängerin eine Band im Rücken, die alle Sanftmütigkeiten ihres zweiten Albums in schwergewichtigem Bums ersoff. Wie das so ist, wenn Profis amtlich den Funk geben – die Sache bekommt eine sportliche Note.

Daúde bewältigte den Trimm- Dich der ersten halben Stunde würdig, die steife Stehkragenjacke wich schließlich einem glitzernden Minikleid, und Zeit war's für „Vamos Fugir“. Daúdes Hitschnulze, welche die spärlich gesähten Brasilianerinnen in der viertelvollen Fabrik inbrünstig zu intonieren wußten. Als zum Ende hin ein paar bahianische Rhythmen in den Funk gewoben wurden, war die choreographische Phase vorüber, das Makeup runter, und das Shooting-Starlet der Musica Popular Brasileira hatte Gelegenheit, doch noch ein bißchen seinen Charme spielen zu lassen.

Christoph Twickel

Heute abend: Beatbox 2000. Ein Kokon aus elektronischer Musik, Dias, Videos und Animationen im Fundbureau: Zur Premiere der Beatbox 2000 verwandelt die OTAKU-Crew die kahlen Hallen unter den Bahnlinien wieder in ein Gesamtkunstwerk. Den Sound der rumpelnden Waggons können dann die diversen OTAKU-DJs und der Liveact Kiss Kiss*Bang Bang in ihre Klänge einbauen. Wer die letzte Feier des OTAKU-Labels erlebt hat, will sich auch zukünftig von der Beatbox mit Drum'n'Bass, Bigbeats, HipHop oder Elektro verführen lassen. ts

22 Uhr, Fundbureau, Stresemannstr. 114