Hennemann: Anklage Ende August

■ Staatsanwaltschaft bestätigt fertiggestellte Anklageschrift nicht

Die Anzeichen dafür, daß die Staatsanwaltschaft Ende August Anklage gegen den ehemaligen Vulkan-Chef Friedrich Hennemann erheben wird, mehren sich. Die Ermittlungen im Fall Vulkan sind abgeschlossen. Entgegen anderslautender Berichte wollte Jan Frischmuth, Chef der Bremer Staatsanwaltschaft, gestern jedoch nicht bestätigen, daß die Anklageschrift geschrieben ist. Einziger Kommentar des leitenden Oberstaatsanwalts: „Die Zeitungen spekulieren jetzt halt.“

Die Welt hatte in ihrer Montagsausgabe berichtet, die Staatsanwaltschaft hätte eine mehrere hundert Seiten umfassende Anklageschrift fertiggestellt. Die Fertigstellung der Anklageschrift stünde unmittelbar bevor, heißt es dagegen in Justizkreisen. Die Staatsanwälte werfen dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden vor, seine Treuepflichten verletzt zu haben. Mit Hilfe des zentralen Cash-Management sind rund 850 Millionen Mark an Subventionen, die für die Sanierung der Ostwerften bestimmt waren, in die Kasse des Schiffbaukonzerns im Westen geflossen. Vor Zustellung der Anklageschrift an Hennemann, muß sich die Staatsanwaltschaft mit offiziellen Aussagen jedoch zurückhalten. Beschuldigte sollen nicht aus der Zeitung erfahren, daß Anklage gegen sie erhoben wird. kes