Topographie des Terrors erst Ende 2000 fertig

■ Verhandlungen über die Finanzierung der Dauerausstellungen noch in der Schwebe

Wegen technischer Schwierigkeiten beim Neubau der Topographie des Terrors verzögert sich die ursprünglich für Herbst 1998 geplante Eröffnung des internationalen Dokumentationszentrums um zwei Jahre. Die einzigartige Konstruktion des Gebäudes habe umfangreiche technische Versuche erfordert, die länger als erwartet dauerten, erläuterte gestern Direktorin Gabriele Camphausen.

Bei dem ungewöhnlichen Bau des Schweizer Architekten Peter Zumthor wechseln sich Beton- und Glasstäbe ab, so daß Besucher des ehemaligen Gestapo-Geländes in Kreuzberg stets einen Blick auf das Außengelände haben. So zogen sich die Probegießungen für den speziellen, weich anmutenden Beton ebenso hin wie die Erprobung der Erdsonden, die den Wärme- und Kälteaustausch des Gebäudes regeln sollen.

Während die Baukosten von 45 Millionen Mark gesichert sind, bereitet Camphausen die Finanzierung für die Erstellung der neu konzipierten Dauerausstellungen zur Geschichte von Gestapo, SS und dem Reichssicherheitshauptamtes noch Sorgen. Zehn Millionen Mark sind für die mehrsprachigen Ausstellungen, eine Bibliothek, ein Dokumentenarchiv und eine Fotosammlung veranschlagt.

Zwar versicherte Senatssprecher Michael-Andreas Butz nach der gestrigen Senatssitzung: „Die Finanzen sind geklärt. Es wird keine gravierenden Finanzprobleme geben.“ Doch „eine verbindliche Zusage gibt es noch nicht“, stellte Direktorin Camphausen gestern fest. Es gebe lediglich eine Willensbekundung des Bundesinnenministeriums, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Die Verhandlungen zwischen Kultursenator und Innenministerium seien noch nicht abgeschlossen.

„Wir brauchen das Geld spätestens im nächsten Jahr“, sagte Camphausen. Denn zur Eröffnung im Herbst 2000 soll schließlich kein leeres Haus präsentiert werden, sondern ein Dokumentationszentrum mit umfangreichen Informationsangeboten. win