China: Bisher 2.000 Flutopfer

■ Überflutungen auch in Süd-Korea

Peking/Seoul (AFP/AP) – Nach tagelangem Schweigen hat die chinesische Führung gestern eine neue Bilanz der gegenwärtigen Hochwasserkatastrophe bekanntgegeben. Mindestens 2.000 Menschen seien bei den Überschwemmungen im Süden des Landes gestorben, teilte Vize-Innenminister Fan Baojun vor der Presse mit. Bislang hatten die Behörden die Zahl der Todesopfer mit 1.168 angegeben. Laut Fan mußten 13,8 Millionen Chinesen ihre Häuser verlassen. 240 Millionen, etwa 20 Prozent der chinesischen Bevölkerung, seien „in unterschiedlichem Ausmaß“ von den Überschwemmungen betroffen. Ernteerträge von 4,8 Millionen Hektar Ackerlandes seien völlig vernichtet. Insgesamt seien 21,5 Millionen Hektar Ackerland von den Überschwemmungen betroffen. Die Städte und Dörfer entlang des Jangtse bereiteten sich unterdessen auf eine neue Flutwelle vor. In zentralchinesischen Provinz Hubei wurde gestern der Notstand ausgerufen.

Sintflutartige Regenfälle haben gestern in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul und in angrenzenden Provinzen Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst, denen nach offiziellen Angaben mindestens 58 Menschen zum Opfer fielen. Damit starben durch die Unwetter der letzten Tage mindestens 120 Menschen. Dutzende Personen wurden noch vermißt. In Seoul standen Hauptverkehrsstraßen und Autobahnen unter Wasser. Stromversorgung und Telefonverbindungen brachen zeitweise zusammen. Mehrere Vororte waren von der Außenwelt abgeschnitten.