Das Ergebnis stimmt

■ Beim 1:0 gegen Cottbus holt Aufsteiger TeBe Berlin die ersten Zweitligapunkte

Berlin (taz) – Ein richtig schöner Sonntagnachmittag war das gestern. Wie geschaffen, um jenen scheinbar selbstverständlichen, eigentlich aber fast schon brisanten Anspruch zu überprüfen, mit dem der ambitionierte Aufsteiger Tennis Borussia Berlin an die Zweite Liga herangegangen ist. „Wir wollen Fußball spielen“, sagt deren Trainer Hermann Gerland. Dies in einer Liga in der sich selbst die Bundesligabsteiger allenfalls „durchbeißen“ (KSC-Coach Jörg Berger) wollen, mehr nicht.

Das mit dem Fußball hat gestern gegen Energie Cottbus nicht richtig geklappt, was Gerland verkraften kann, weil man 1:0 gewonnen hat und außerdem 6.212 Leute gekommen waren, um zuzusehen. Immerhin: Die Abwehr stand, obwohl das Team offensiv ausgerichtet war mit zwei Stürmern und den Kreativspielern Micevski und Copado dahinter. Und Ansätze waren tatsächlich da, Momente, in denen zu ahnen war, daß die individuelle Klasse einer ganzen Reihe von TeBe-Profis über dem Durchschnitt der Liga liegt.

Das Problem, sagt Gerland, sei schon beim 0:1 in St. Pauli der „unbedingte Willen zum Sieg“ gewesen, sowie die Chancenauswertung. Gestern spielte TeBe nicht auf dem Niveau von Hamburg, seine drei besten Chancen vergab Stürmer Ilija Aracic allerdings erneut eher beiläufig (36., 55., 75.,). Jedesmal hatte Kocak sich über die linke Außenbahn zur Linie vorgearbeitet.

Der FC Energie Cottbus arbeitete hart daran, TeBes Spiel zu ersticken. Irgendwie war es passend, daß Kreso Kovacec (70.) nicht nach einer der wenigen überzeugenden Szenen traf, sondern nach einem Fehler von Energie-Keeper Piplica einschieben konnte.

Naja, Hermann Gerland hat schon gesagt: „Die Ergebnisse müssen natürlich auch stimmen.“ Sonst müsse er demnächst einen weiteren defensiven Mann einbauen. Nun hat man drei Punkte und kann am Mittwoch in Oberhausen einen weiteren Versuch starten. Mit Vorbehalt: Die Sache könnte interessant werden. Peter Unfried