Bremer Edeka-Genossen als Verlierer?

■ Gewerkschaft hbv warnt vor neuen Fusionsplänen bei Edeka

Würden neueste Fusionspläne innerhalb der nordwestdeutschen Edeka-Gruppe wahr, wäre dies aus Sicht des Bremer hbv-Gewerkschaftssprechers Klaus Busch der Anfang vom Ende einer seit 90 Jahren blühenden Bremer Edeka-Genossenschaftsgeschichte. „Wenn die Oldenburger Edeka-Genossenschaft wie geplant jetzt auch noch die Bremer Genossenschaft übernimmt, dann verlieren die Bremer Einzelhändler ihre letzten Chancen zur Interessensvertretung“, mahnt er und fordert Edeka-Genossen und Handelskammer auf, derartige Pläne zu verhindern. Sonst würde der Bremer Einfluß auf weitere Entscheidungen des Edeka-Nordwest-Handelshauses noch geringer.

Denn nur über eine weiterhin eigenständige Bremer Genossenschaft, in der vor allem die Edeka-Einzelhändler vertreten sind, ließen sich die Bremer Interessen und bremischer Einfluß auf die Edeka-Unternehmenspolitik wahren.

Nahrung erhält die Sorge des Gewerkschafters aus der jüngsten Entwicklung innerhalb der Edeka-Handelsgruppe Nordwest. Diese entstand erst vor rund zwei Jahren durch den Zusammenschluß der Oldenburger, Auricher und Bremer Edeka-Handelsgruppen. Der nächste große Schritt des umstrukturierten Unternehmens soll die Schließung des bisher größten Lagers in rund zwei Jahren sein – es ist das Bremer Lager mit rund 300 Beschäftigten. Interventionen der Bremer Handelskammer und des Wirtschaftsressorts dagegen waren bislang erfolglos, bestätigt unterdessen der Syndikus der Bremer Handelskammer, Hermann Krauß.

„In zwei Jahren werden wir am Standort Neuenkirchen das neue Lager in Betrieb nehmen können“, gibt sich der Geschäftsführer des Bremer Edeka-Lagers, Paul Helling, zuversichtlich. Zu einer solchen Entscheidung habe ein unabhängiges Hamburger Gutachterunternehmen geraten. Er hoffe, daß die derzeit in Bremen Beschäftigten beim Unternehmen blieben. Ob oder wieviele Arbeitsplätze durch das neue, supermoderne und logistisch ausgefeilte Großlager verloren gehen werden, „sei beim bisherigen Planungsstand noch nicht zu beantworten.“

Gewerkschafter Klaus Busch dagegen will Unternehmenspläne kennen, nach denen allein für die Bremer Belegschaft am neuen Lagerstandort 40 Arbeitsplätze verloren gingen. Einen Wechsel nach Neuenkirchen hält er für viele Beschäftigte für unrealistisch. „Die Arbeitszeiten in diesen Lagern beginnen oft schon um drei Uhr morgens.“ Für Bremer sei das schlicht unzumutbar. ede