Lethal Weapon 4

■ USA 1998, Regie: Richard Donner. Mit Mel Gib son, Danny Glover, Rene Russo u.a; 120 Min.

Damals, vor elf Jahren, war Martin Riggs alias Mel Gibson noch eine Figur mit Geschichte. Ein Ex-Scharfschütze aus Vietnam, der bei einem Autounfall seine Frau verloren hatte und jetzt starke selbstmörderische Tendenzen zeigte. Als Polizist stürzt er sich in jede gefährliche Situation und hofft, weil er es selbst nicht fertigbringt, sich eine Kugel in den Kopf zu jagen, dabei draufzugehen. Die Spannung ergab sich aus der Frage: Was macht der Irre jetzt? Die Figur des Martin Riggs entstand nicht zufällig. Mitte der achtziger Jahre wurde in US-Medien immer wieder über Polizisten berichtet, die zuerst schossen und dann fragten. Auffällig dabei war, daß es sich bei den schießfreudigen Cops häufig um ehemalige Vietnam-Kämpfer handelte, meist Mitglieder irgendwelcher sogenannter Spezialeinheiten. Zurück aus dem schmutzigen Krieg, fehlte den staatlich lizensierten Killern im Privatleben wohl der „Kick“. Also gingen sie zur Polizei.

Riggs und sein Partner Roger Murtaugh alias Danny Glover waren an den Kinokassen überaus erfolgreich. Also gab's Teil 2 und Teil 3. Dabei schob sich der Humor immer weiter in den Vordergrund. „Lethal Weapon“-Filme liefen jetzt auf einer Mischung von 50 Prozent Action und 50 Prozent Witz und nahmen sich selbst nicht sehr ernst. Die Story war Nebensache. Nach Teil 3 sollte eigentlich Schluß sein. Die Hauptdarsteller hatten die Schauze voll. Danny Glover fand es nicht sehr sinnvoll, „einen Film zu drehen, der in dreifacher Ausfertigung eigentlich schon existiert“. Und Mel Gibson bestand zunächst darauf, in Teil 4, sollte es ihn denn geben, zu sterben. Nun, er stirbt nicht. Dafür wurde er mit einer Gage von 25 Mio. Dollar entlohnt. Es hat sich für die Macher gelohnt: Die beiden Profis sind nach wie vor Publikumslieblinge, und Regisseur Richard Donner gelang mit der bewährten Mixtur aus Action und Irrwitz erneut ein Hit.

Diesmal müssen sich der weiße Draufgänger und sein altväterlicher schwarzer Kollege vom L.A. Police Department mit Unholden der chinesischen Mafia herumschlagen, wobei auch Rene Russo als coole Riggs-Lebensgefährtin und Joe Pesci alias Leo Getz als dauerquasselnde Nervensäge wieder mit von der Partie sind. Den Bösewicht gibt diesmal Jet Li. Ein cleverer Schachzug, denn Hongkong-Action ist auch in Amerika stark im Kommen. Die Krawumm-Effekte sind vom Feinsten (gleich zu Anfang legt ein Amokläufer mit Flammenwerfer und MG ganze Straßenzüge in Schutt und Asche), und die Witze sind auch nicht so schlecht. Teil 5 dürfte nicht lange auf sich warten lassen.

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