■ Soundcheck
: Angelique Kidjo / Youssou N'Dour

Gehört: Angelique Kidjo/Youssou N'Dour. War nix mit easy listening. Angelique Kidjo und Youssou N'Dour bewiesen am Samstag im Stadtpark, daß Musik und Tanz so untrennbar zusammengehören wie Baguette und Erdnußbutter. Die Wiese vor der Bühne war zum Ablegen voll, als der vierstündige Summer-Jam uns Daheimgebliebene in den Süden entführte. Nach wenigen Stücken hatte die in Paris lebende Sängerin Angelique Kidjo aus Benin das Publikum im Schlepptau. Sanftes Schaukeln wogte die Passagiere. Der Musik-Cocktail aus afrikanischem Jazz-Funk-Pop sorgte für entspanntes Feeling. Beim Schluß-Act blieb die Crew nicht alleine, holte Gäste zum Tanzen auf die Brücke.

Dann Youssou N'Dour. Die Stimme. Der Senegalese faszinierte mit seinem unnachahmlichen Organ. Das Schaukeln wich schnell individueller Tanzakrobatik. Dabei spielte es keine Rolle, ob Hits wie das mit Peter Gabriel produzierte „Shakin' The Tree“ oder traditionelle Stücke, im Sitzen zelebriert, den Sommerabend veredelten. Vom NDR-Betriebsausflug zum Althippie reichte die Begeisterung; die musikalische Spannbreite der grenzüberschreitenden Stile vereinte die unterschiedlichen Zielgruppen. Dabei legte der Sänger stets Wert auf seine Wurzeln. Traditionals wurden durch Bläsersätze ergänzt und Pop-Songs mit senegalesischen Texten vorgetragen. Mühelos gelang es N'Dour so, Grenzen zu öffnen. Auch Pop kann gut sein. Andreas Albert

Achtung: Das für heute in der Markthalle angekündigte Konzert der Rasenden Leichenbeschauer fällt aus. Dafür gibt Incognito am 5. Juli, 21 Uhr, im MedienCentrum Rotherbaum ein Zusatzkonzert.