Geheimniskrämer Tchibo

■ Robin Wood: Kaffeeröster blockiert Aufklärung gefälschter Ökoholzsiegel

Berlin (taz) – „Wer bei Tchibo Teakmöbel gekauft hat und sich getäuscht fühlt, sollte sie zurückbringen und sich das Geld wiedergeben lassen.“ Das empfiehlt die Umweltschutzorganisation Robin Wood. Sprecher Peter Gerhardt erklärte gestern, der Kaffeeröster habe zwar zugegeben, seine Gartenmöbel mit einem gefälschten Ökoholzsiegel verkauft zu haben. Bemühungen, den Fall aufzuklären, behindere es jedoch.

Tchibo hatte eine Kollektion von Teakholzmöbeln mit einem Ökozertifikat ähnlich dem des Weltforstrates FSC ins Sortiment genommen. Ausgestellt hatte es jedoch der staatliche indonesische Forstkonzern, der nicht als Zertifizierer akkreditiert ist. Nachdem Robin Wood und der WWF daraufhin bei der Unternehmensleitung protestiert hatten, hatte die eingestanden, daß das Siegel nicht vom FSC stamme, und angekündigt, künftig auf den Verkauf der Möbel zu verzichten.

Das sei es dann allerdings auch schon gewesen, beschwerte sich Robin Wood jetzt. Auf Nachfragen, wer für das gefälschte Siegel verantwortlich sei, habe Tchibo lediglich auf „unseren Lieferanten“ verwiesen, ohne jedoch Namen zu nennen. Dabei, so Gerhardt, könne „nur durch rückhaltlose Aufklärung sichergestellt werden, daß aus dieser Quelle keine weiteren Fachsiegel auf den Markt kommen“. Das Angebot von Tchibo, den Schaden durch Spenden an Waldschutzorganisationen auszugleichen, lehnte Robin Wood ab: „Aus der Verantwortung freikaufen zählt nicht.“