Wasserräder und ein Fest

■ Die Sommerwerkstätten in Woltmershausen enden an diesem Samstag mit einem bunten Kinderfest. Mit Akrobaten, Theater und gaaaanz viel lehmigem Matsch

Ein großes, buntes Kinderfest am Woltmershauser Weserufer! Das mag nicht für jeden gleich um die Ecke sein, aber so ein Sommer-Samstag – wie dieser heutige 15. August – ist lang. Und das Fest ist gar nicht zu verfehlen: Immer an der Weser entlang bis zum Weser-uferpark. Dort, wo die vielen Wasserräder stehen – eine veritable Wasserlandschaft.

Die nämlich wurde hier von den Kindern in den letzten Wochen gebaut, und heute gibt es rundherum ein Abschiedssommerfest, veranstaltet von der Kulturinitiative Puhsdorf. Ein Akkordeonspieler ist auch dabei, der gibt ein bißchen Ringelnatz und Seemannsgarn zum besten – und eine Performance geht mit Seilen und einer einsamen Musikerin von einem Weserufer zum anderen.

Bevor dann ein Zauberer Tricks mit Wasser und Feuer zeigt, spielt sich noch ein südländisches Märchen ab – auch diese Kulissen, Masken und Verkleidungen wurden von den Kindern in den letzten Tagen selbst gebastelt.

„Es hat mir viel Spaß gemacht, bei Euch Lehmhäuser zu bauen und mit Wasser zu planschen. Aber ich darf leider nicht wiederkommen. Ich hab' mich am ersten Tag so eingesudelt, daß meine Mama mir verboten hat, nochmal bei Euch zu spielen.“ So oder so ähnlich stand es in einem Brief, den ein kleines Mädchen an die OrganisatorInnen der Sommerwerkstätten am Woltmerhauser Weserufer geschrieben hat. Mitorganisatorin Ulrike Wolf vom Kulturladen Pusdorf kann das gar nicht verstehen: „Da bietet man den Jüngsten mal etwas anderes, und schon wird es verboten“. Dabei gibt es doch Waschmaschinen.

Gerade bei der Hitze Anfang der Woche kam das Angebot des Projekts „Flussland“ richtig an: Vom 3. bis 15. August konnten Kids in den Grünanlagen am Weserdeich spielen, basteln und Spaß haben – rund um alles, was irgendwie mit Wasser zu tun hat. Flaschenorgeln bastelten die Kinder und Gipsmasken, stabile Wasserspiele entstanden, an denen täglich rund 50 Kinder in der Zeit von 14 bis 18 Uhr spielten.

Im Rahmen des dreijährigen regionalen Projektes „Flussland“ stellten zahlreiche soziokulturelle Vereine aus Bremen und umzu ein buntes Programm auf die Beine. Ziel ist es nun, bis zum Jahr 2000 zu einer kontinuierlichen Kooperation zu kommen und Kinder ans Wasser zu bringen. Was läge auch näher in unserer „Stadt am Fluß“.

Am heutigen Samstag enden sie nun, die Sommerwerkstätten. Doch Ulrike Wolf, die Mitorganisatorin vom Kulturladen Pusdorf findet, es fehle zwar der Vergleich zwischen anderen Veranstaltungen dieser Art, aber der Erfolg spreche schon dafür, im nächsten Jahr etwas ähnliches zu widerholen. Denn: „Die Atmosphäre ist einfach toll. Der Umgang zwischen Kindern und Erwachsenen ist ein faires Miteinander: Obwohl jeder kommen und gehen kann, wann er will, und auch tun oder lassen kann, wozu er Lust hat. Und viele Eltern kamen mit, legten sich in die Sonne und wußten, daß ihre Sprößlinge bei uns gut aufgehoben waren.“

Das Strahlen der Kinder gibt dem Projekt recht: Die achtjährige Annika war fast die ganzen 14 Tage dabei und ist schon ein bißchen traurig, daß jetzt Schluß ist: „Ich weiß gar nicht, was ich in den nächsten Tagen machen soll. Ich hab' doch Ferien.“ Nicht weinen! Erst mal gibt es heute noch das große Abschiedsfest. Übrigens auch für Kinder, die nicht mitgebaut haben. Sven Kuhnen

Das Sommerfest am Woltmershauser Weserufer am 15. August beginnt um 14 Uhr