Botschaft soll zur Festung umgebaut werden

■ USA überprüfen nach den Anschlägen in Afrika ihre Pläne für Botschaftsbau am Pariser Platz

Die USA überprüfen die Pläne für den Neubau ihrer Botschaft in Berlin. Weder der Standort am Pariser Platz noch die Bauweise befänden sich in Übereinstimmung mit den Sicherheitsvorschriften des Außenministeriums, erklärte ein Sprecher des State Departments an diesem Wochenende. Nach den Bombenanschlägen von Nairobi und Daressalam müsse nun geklärt werden, ob die für die Botschaft am Brandenburger Tor erteilten Ausnahmegenehmigungen Bestand haben können.

Anlaß zur Sorge bereitet den Experten im State Department, daß der geplante Neubau im Zentrum der Hauptstadt nicht die vorgeschriebenen 300 Meter von der nächsten Straße entfernt liegt.

Außerdem verlangten örtliche Bauvorschriften die Verwendung von mehr Glas in der Fassade, als der US-Sicherheitsstandard erlaube. „Wir hatten schon bisher erhebliche Sicherheitsbedenken wegen Berlin“, sagte der führende Beamte des Außenministeriums. „Wir können dort nicht bauen, ohne daß die Sicherheitsleute alles überprüfen, und nun wird die Prüfung genauer denn je sein.“

Die US-Botschaft in der deutschen Hauptstadt gelte für beide Seiten als Symbol und Schaufenster der deutsch-amerikanischen Freundschaft.

Die Mission wird anstelle der der im Krieg zerstörten alten US- Botschaft entstehen. Die Bedeutung des Neubaus werde auch dadurch unterstrichen, daß die USA zum ersten Mal seit 1956 einen Architektenwettbewerb für ein Botschaftsgebäude ausgeschrieben haben.

Der Kongreß hat gerade zehn Millionen Dollar für die Vervollständigung des siegreichen Entwurfs vom US-Architektenbüro Moore, Rubel, Yudel aus Santa Monica bewilligt. Die Gesamtkosten werden auf 140 Millionen Dollar (ca. 250 Millionen Mark) veranschlagt. dpa/rola