Paula und ich

Paula und ich befürchten, daß wir nie wieder in aller Ruhe, also ohne Welpengequieke und Wischtuch, vor dem Fernseher sitzen können. Denn wie sollen wir ein Zuhause für Willi, Wilma, Oskar und Fräulein Mirow finden? Bei jedem, der kommt und sich als Herrchen oder Frauchen andient, schreit Kurt auf: „Den???“ oder „Die???“ Und egal, wann die Interessenten erscheinen – rein zufällig kommt justamente auch Kurt vorbei.

Gestern erdreistete sich ein netter und ordentlicher junger Mann, Gefallen an Kurts Liebling, Fräulein Mirow, zu finden. „Können Sie sich überhaupt einen Hund leisten?“ fuhr Kurt ihn an. Und: „Das wird bestimmt mal ein ganz schwieriger Hund.“ Seitdem habe ich nichts mehr von dem Mann gehört.

Eine Familie findet Kurt indes auch unpassend. „Da gehen die Kinder ja immer vor“, murrt Kurt. Dennoch kamen Klaus, Gaby und die kleine Anna, um sich Wilma anzusehen. Wilma war liebreizend und umgänglich wie immer. Sie saß da, war hübsch und pinkelte auch nur auf der dafür vorgesehenen Zeitung. Ich mußte kurz in die Küche und ließ Kurt mit dem Besuch allein. Als ich zurückam, wollte man keinen Kaffee mehr, sondern unter Gemurmel wie „zu teuer“ nur noch aufbrechen.

Freundin Heike schmiedet nun Alternativpläne. Willi solle als Findelkind vor GAL-Stadtentwicklungssenator Willfried Maiers Tür („Ich weiß, wo der wohnt“) gelegt und Fräulein Mirow der Wirtschaftsbehörde überstellt werden. Wilma kommt zu GAL-Umweltsenator Alexander Porschke („sind beides Frohnaturen“). Und der dicke Oskar wird Ex-Bürgermeister Henning Voscherau anvertraut. Denn: „Der hat ja jetzt viel Zeit.“ sim