Schockierende Leere am Laternenpfahl

■ Rad geklaut: Fünf spezielle Fahrradversicherungen sind zur Zeit auf dem Markt

Knapp eine halbe Million Räder werden in Deutschland jährlich gestohlen. Hamburg gilt mit über 17.000 gemeldeten Fällen als Langfingerhochburg. Kein Wunder, daß sich Versicherungen zieren: Lediglich fünf spezielle Fahrradversicherungen sind zur Zeit auf dem Markt.

Zwei davon sind mit einer Vereinsmitgliedschaft verbunden. Anbieter: der BUND und der ADFC. Die übrigen Angebote stammen aus den Häusern Kravag und ARAG. Dabei ist die „Rafadi“ von ARAG eher etwas für den Klein- und Mittelklassebereich. Räder, die über 3000 Mark gekostet haben, werden hier nicht versichert. Dagegen gelten die „Bike-Assekuranz“ von Kravag und der „Top-Schutz“ von ARAG als Luxusausführungen. Beide versichern ohne Obergrenze und zahlen auch dann, wenn das Rad nachts nicht im verschlossenen Kellerraum stand. Als einziger Anbieter erstattet „Top-Schutz“ den vollen Neuwert. Mit Rabatt bzw. Gutschein belohnen ADFC, BUND und Top-Schutz diejenigen Kunden, die ihr Rad codieren lassen.

Eine Alternative ist die Hausratsversicherung. Zu einem Aufschlag kann das Rad mit bis fünf Prozent der Gesamtversicherungssumme mit in die Police aufgenommen werden. Beispiel: Wer seinen Hausrat in Höhe von 100.000 Mark versichert hat, nimmt sein Rad mit einem Prozent Anteil für 1000 Mark mit auf. Der Aufschlag kann deutlich unter 80, z.T. sogar unter 50 Mark liegen.

Ein Tip zum Radkauf: Viele Händler haben Verträge mit einer der speziellen Fahrradversicherungen und ermuntern ihre Kunden, genau dort zu unterschreiben. Kein unlauteres Geschäft, denn eine richtige Provision erhalten die Händler nicht. Zudem warten die Spezialversicherungen mit diversen Extraangeboten auf – z.B. Fahrradhaftpflicht (Top-Schutz), Gutschriften für Schadenfreiheit (bei Bike-Assekuranz deutlich höher) oder Kostenübernahme bei Unfallschäden. Dennoch: Lieber zuerst die Prämien und Konditionen der eigenen Hausratsversicherung abchecken.

Jochen Metzger