Wasser sprudelt erstmal weiter

■ Firma für Sodawasser-Automaten setzt auf Verhandlungen

Die gut 60 Arbeitsplätze bei der Delmenhorster Firma B&K scheinen vorerst gesichert. Vor dem Landgericht Hannover erwirkte die Delmenhorster Vertriebsfirma für Sodawasser-Automaten eine einstweilige Verfügung, die eine weitere Belieferung durch die ehemalige englische Mutterfirma bis zum 31. März 1999 sicherstellen soll.

B&K vertreibt seit 1992 bundesweit Trinkwassersprudler der Marke SodaStream. Die englische Mutterfirma SodaStream war im April von der israelischen Soda Club aufgekauft worden. Soda Club wollte auch B&K übernehmen, was deren Inhaber Peter Kautz abgelehnt hatte. Daraufhin hatte Soda Club zum 8. August die Lieferverträge mit B&K in Delmenhorst gekündigt und gleichzeitig begonnen, einen eigenen Vertrieb mit dem Namen SodaStream Deutschland am Bremer Airport Center aufzubauen.

Trotz der einstweiligen Verfügung des Landgerichts Hannover wird der Delmenhorster Sprudler-Vertrieb seit dem 8. August nicht mehr beliefert. Da der SodaStream-Konzernsitz in Großbritannien ist, gibt es nach B&K-Chef Kautz keine Möglichkeit, die richterliche Entscheidung durchzusetzen. Allerdings können die Delmenhorster nun bis Ende März das Warenzeichen weiter nutzen.

Zur Zeit kommen die Geräte, mit deren Hilfe aus Leitungswasser Sprudelwasser wird, noch vom Delmenhorster Lager. Erklärtes Ziel der Delmenhorster ist es, bis zum 31. März einen neuen Lieferanten für die Sprudel-Geräte zu finden. "Wir sind allerdings auch für Gespräche mit SodaStream/Soda Club offen", betont der B&K-Chef und scheint noch auf eine Einigung mit dem Konzern zu hoffen.

In Delmenhorst habe wegen dieser Krise noch niemand gekündigt und es sei noch niemand entlassen worden, versichert er. Während B&K versucht, sich über Wasser zu halten, denkt der neue Konkurrent SodaStream Deutschland jetzt darüber nach, ob sich die Firma endgültig in Bremen ansiedeln wird. Das derzeitige Büro am Airport Center, das seit einem knappen Monat existiert, werde wieder aufgegeben, berichtet eine Mitarbeiterin. Man sei auf der Suche nach einem größeren Areal. Als Standorte seien das Güterverkehrszentrum und der Flughafen in der Überlegung.

Die endgültige Entscheidung soll in den nächsten vier bis acht Wochen fallen.

Rund 50 MitarbeiterInnen will SodaStream Deutschland beschäftigen. Immerhin gilt Deutschland in Europa als wichtigster Markt für Sprudler. Daniela Martin