Mahnmal erst nach der Wahl

■ Kohl und Diepgen vertagen Entscheidung

Berlin (taz) – Eine Entscheidung über das Holocaust-Mahnmal im Berliner Regierungsviertel wird erst nach der Bundestagswahl getroffen. Darauf verständigten sich gestern überraschend Bundeskanzler Helmut Kohl und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen (CDU). In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, es wäre „unverantwortlich“, die Entscheidung über das Denkmal für die ermordeten Juden Europas zum Wahlkampfthema werden zu lassen. Die „für ein derart sensibles Thema notwendige Atmosphäre der Sachlichkeit“ sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben. Ursprünglich hatten sich die drei Auslober – Bund, das Land Berlin und der private Förderkreis um die Journalistin Lea Rosh – noch vor der Bundestagswahl für eines der drei verbliebenen Modelle entscheiden wollen. win Bericht Seite 4