Ein bißchen feria

■ Das Internationale Tango-Festival zeigt an vier Tagen Tango als Tanz und Lebensform

„Wir wollen mit dem Internationalen Tango-Festival den Respekt vor der argentinischen Form des Tanzes wahren“, betont Organisatorin Katrin Mengen. Statt eine europäisch verträgliche Variante des erotischen Tanzspaßes weiter zu popularisieren, will die viertägige Veranstaltung des Tanzstudios Universo Tango mit dem Festival den kulturellen Hintergrund der „Lebensform Tango“ vermitteln. Deshalb hält einführend Professor Dieter Reichardt einen Vortrag über den „Tango und sein Bild in der argentinischen Literatur“ (Do, 19 Uhr, Universo Tango).

Doch liegt der Schwerpunkt natürlich auf dem Tanz. Das Festival bietet eine Kombination aus Workshops tagsüber und Tanzveranstaltungen am Abend, allen voran der Eröffnungsball am Donnerstag (22 Uhr, Privartmuseum) und das Abschiedsfest (So, 22 Uhr, La Yumba). Sechs renommierte Showtanzpaare werden auftreten, darunter Lorena Ermocida und Osvaldo Zotto.

Die musikalische Tango-Begleitung des Festivals ist nicht streng argentinisch gehalten. Zwar ist das Quarteto Almagro aus Buenos Aires eingeflogen worden, doch beim Eröffnungsball tritt das Hamburger Sexteto Puntazo mit Tangomusik aus den 30er bis 50er Jahren auf. Die Formation mit zwei Geigen, zwei Bandoneons, Kontrabaß und Klavier sei sehr selten, so Sextett-Mitglied Rocco Boneß.

Mit der Auftakt-Tanznacht am vergangenen Sonntag waren Studioleiter Alejandro Sanguineti und José Gordóbil sehr zufrieden. 120 Leute seien gekommen; zum offiziellen Eröffnungsball werden 450 Hobbytänzer aus der ganzen Welt erwartet. Sanguineti freut sich schon: „Sie kommen, um ein bißchen zu reisen, ein bißchen Kontakte zu knüpfen mit anderen Tänzern und ein bißchen feria zu machen.“

Tina von Löhneysen

27.-30. August, versch. Veranstaltungsorte. Karten und Infos unter Tel.: 430 61 68