Flickzeug
: Kettenpflege

■ Kraft sparen mit Säubern und Schmieren

Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Da macht auch das filigrane Antriebselement am Drahtesel keine Ausnahme. Bei näherer Betrachtung sehen wir uns hier einem aus Hunderten von Einzelteilen bestehendem Wunderwerk der Mechanik gegenüber. Da sich die Antriebsleistung eines Normalradlers in Grenzen hält, ist eine reibungsarme Kraftübertragung besonders wichtig. Um das zu gewährleisten, ist es erforderlich, die Kette regelmäßig zu reinigen, zu schmieren und die Spannung zu überprüfen.

Viele finden irgendwo ein Kettenschloß vor, welches mit einem Schraubenzieher leicht zu öffnen ist. Ketten für Kettenschaltungen sind meist komplett vernietet. Hier benötigt man eine Kettenzange oder einen Kettentrenner, um sie abzunehmen.

Nachdem sich das allgemeine Erstaunen über die wahre Länge einer Fahrradkette gelegt hat, wird selbige am besten in Petroleum, Benzin oder Diesel gebadet. Je nach Verschmutzungsgrad eine halbe bis mehrere Stunden eingeweicht und dann mit einer Drahtbürste geschrubbt. Nach dieser Prozedur sollten keine knirschenden Geräusche mehr zu vernehmen sein. Wenn doch, befinden sich noch Schmutzpartikel in irgendwelchen Zwischenräumen, die, im Betrieb als Schleifmittel wirkend, die Lebensdauer erheblich verkürzen.

Zum Schmieren verwendet man am besten dickflüssiges Motorenöl, in welchem die Kette hin- und herbewegt wird. Geheimtip: das Öl leicht erwärmen. Dies erleichtert es dem Schmiermittel wie vorher dem Reinigungsmittel, in die Zwischenräume einzudringen. Dann wird alles gründlich abgewischt, denn äußerlich anhaftendes Öl dient nicht der Schmierung, sondern nur als Staubfänger. Ist die nun liebgewonnene Kette wieder montiert, wird eine deutliche Erleichterung beim Radeln zu spüren sein. Jens Grabner