Die Anhänger des FC St. Pauli hatten Schwierigkeiten nach Meppen zu kommen und Spieler siegten glücklich mit 1:0

Schon auf dem Weg nach Meppen fuhr der Sonderzug für die Fans des FC St. Pauli über eine falsch gestellte Weiche. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis eine Ersatzlokomotive die Waggons wieder auf die richtige Spur gebracht hatte. Nach den neunzig Minuten im Emslandstadion wären die Anhänger der Braun-Weißen froh gewesen, wenn sie auf dem Abstellgleis stehen geblieben wären. Die ostfriesische Landschaft war nämlich bedeutend aufregender als das DFB-Pokalspiel der Profis von St. Pauli gegen die ehemaligen Zweitligakollegen des SV Meppen.

Eine Szene reichte aus, um die Emsländer zu besiegen. Cem Karaca, der die Rolle des Spielmachers überhaupt nicht ausfüllen konnte, stolperte im gegnerischen Sechzehnmeterraum über Lasse Ottessen, und der Stürmer Artur Maxhuni verwandelte den reichlich fragwürdigen Strafstoß in der 58. Minute zum entscheidenden 0:1.

Mehr brachte die Rumpftruppe von Trainer Gerhard Kleppinger nicht zustande. Manager Stefan Beutel wollte sich das Elend gar nicht mehr anschauen. „Ich fahr' sofort nach Hause“, fluchte er und erkannte nach Spielschluß ganz richtig: „Das war ein unverdienter Sieg.“

Tatsächlich hatte Meppen über neunzig Minuten mehr vom Spiel und die klareren Torchancen. Allein der eingewechselte Robert Thoben hätte in der Schlußphase zweimal den Ausgleich machen müssen. Nur Gerhard Kleppinger wollte von alldem nichts wissen. „Es ist mir egal, wie wir gewonnen haben“, kommentierte er das Match, „Hauptsache wir sind im Lostopf für die kommende Runde.“ Etwas konkreter wurde da schon der Coach des SV Meppen, Mirko Votava: „Ich weiß, Herr Kleppinger, daß Sie in Hamburg mit dem Rücken zur Wand stehen. Aber ich hoffe, daß wir uns demnächst in einem regulären Spiel wiedersehen.“ Und damit meinte er bestimmt: in der Regionalliga. MiG