35 Kilogramm Lamm für den Sportgarten

■ In zehn Tagen feiert die Skater-Halle in der Pauliner Marsch Richtfest/ Noch tropft nur Schweiß

Benötigt werden noch 35 Kilo Lammkeule ohne Knochen sowie Grünkohl für 120 bis 150 Leute. Aber zackzack. Schlachter und Ökobauern der Hansestadt vereinigt euch im ultimativen Spendenziel. Denn in zehn Tagen rücken die festessengestählten Mägen der Koschnicks, Wischers, und Marcobodes zum Sportgarten-Richtfest in die niegelagelneu zusammengeschweißte Skater-Halle auf der Pauliner Marsch. Und je triefender das Hammelfett beim deftigen Schaffermahl tropft, desto freigiebiger wird – wie es der Brauch ist – nachher das Geldsäckel geschüttelt, damit sich die Baustelle am Richtplatz bis zum kommenden Wonnemonat Mai in einen veritablen Sportgarten verwandeln möge.

Blau, gewaltig und ungeheuer luftig immerhin steht die einstige AG-Weser-Halle inzwischen am Weserufer und wartet auf ihre Einweihung. Und in der Schildstraße im Sportgarten-Büro sitzen Jonas, Bayram und Uli Barde und sind „mächtig unter Strom“, weil bis zu den fünf Festtagen von Freitag, dem 11. September, bis Sonntag, dem 13., und dann nochmal zwei Tage später am Mittwoch und Donnerstag „unheimlich viel zu organisieren ist.“ Die Streetballer, die klassischen und die Inline-Skater und die Byker wollen alle zu ihrem Recht kommen – und alle eingebunden werden: die beim Streichen der neuen Rampen (aus der Metallwerkstatt der Aucoop um die Ecke), bei Organisation der DJ's beim Schmücken der Halle.

„Encore un effort...“, heißt es da. Denn wenn das Fest ein Erfolg ist, dann sind vielleicht auch die 500.000 Mark nicht mehr fern, die die Sportgärtner noch für das Equipement brauchen: Die gesamte Rampenlandschaft fehlt noch; die wird für das Fest jetzt erstmal aus den Leihgeräten des Sportgartens bestückt und „kostet uns noch eine sechsstellige Summe“, schätzt Uli Barde nüchtern. Aber auch für das Basketball-Zubehör, die Kletterwand (die zugleich als Schallmauer zum noblen Jürgenshof dienen soll), die Asphaltierung, der Balkonanbau an der Halle werden noch ein paar Spendengroschen benötigt. „Wir zählen ja schon die Schweißperlen“, grinst Zivi Jonas, aber irgendwo müsse schon nochmal richtig Geld her für den letzten 'effort'.

Oder eben Spenden anderer Art. Wie jetzt zuletzt der große Haufen Gehwegplatten, die die Sponsoring-Profis vom Sportgarten am Hauptbahnhof abstaubten, als da die Gehwege aufgerissen wurden. „Das sind 180 Quadratmeter Einfassung für die Sportfelder“, rechnet Barde – die braucht's, damit die Basketballfelder nicht wieder ruckzuck vom Unkraut überwuchert sind.

Und noch eine Neuheit will die dreiköpfige Equipe aus dem Sportgartenbüro zum Fest präsentieren: das professionelle Bauschild mit ganz viel Platz für Werbefläche rund um das Sportgarten-Logo. Vielleicht für einen weiteren Schritt zur fehlenden halben Million. Foto: Michalak ritz

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