Richtfest an der Weser-Schleuse

■ Stahl- und Betonbau abgeschlossen / Warten aufs Dreh-Segmenttor

Die Stahl- und Betonbauarbeiten an der großen Hemelinger Schleuse sind abgeschlossen. Das hat jetzt das Wasser- und Schiffahrtsamt Bremen bestätigt. Im nun folgenden Bauabschnitt müsse die Elektronik installiert werden, so Leiter Karsten Thode. Damit wird der Grundstein dafür gelegt, die Anlage künftig komplett per Computer steuern zu können. Laut Thode gibt es dann je nach Schiffsaufkommen mehrere Fahrprogramme. Selbst Notfälle werden per Chip geregelt – etwa wenn sich Holzteile oder sogar ganze Schiffe zwischen den Toren verklemmen. Anfang kommenden Jahres soll die Großschleuse dann im Probebetrieb getestet werden. Geht dabei alles glatt, könnte Mitte 1999 mit dem Bau der danebenliegenden Schleuse für Kleinschiffe begonnen werden.

Insgesamt kostet das Mammut-Projekt des Bundes 130 Millionen Mark. Der Neubau war nötig geworden, weil die alte Schleuse das steigende Verkehrsaufkommen nicht mehr fassen konnte. Die Großschleuse, mit deren Bau 1996 begonnen worden war, wird dann eine Nutzlänge von 225 Metern und eine Breite von 12,5 Metern haben. Bei der Kleinschleuse sind 25 Meter Länge und 6,5 Meter Breite vorgesehen. Sie soll von Sportbooten genutzt werden.

Insgesamt war der Bau der kompletten Anlage relativ kompliziert. Weil man Risse befürchtet durch Setzungen in den Mergelschichten unter der Hemelinger Schleuse, mußten die einzelnen Becken auf bis zu 30 Meter tief gründende Pfähle gebaut werden. Diese dienen gleichzeitig als Anker, wenn die Schleusenbecken wegen Reparaturarbeiten trockengelegt werden müssen und dadurch entsprechenden Auftrieb entwickeln. Ein weiterer Höhepunkt beim Bau der Anlage ist voraussichtlich am 24. September zu erwarten. Dann wird das sogenannte Dreh-Segmenttor am oberen Ende der Groß-Schleuse mit einem riesigen Autokran installiert. Jeti