Die Bremer Kinotaz... alle Filme, alle Termine

A

Der Aal – Unagi Japan 1997, R: Shohei Imamura, D: Koji Yakusho, Misa Shimizu

„Am Anfang steht der Betrug. Wie nach jedem Arbeitstag fährt Takuro Yamashita mit dem Zug nach Hause. Dann fährt er zum Angeln. Wieder zurück ertappt er seine Gattin auf frischer Tat. Er sucht und findet ein Messer. Blutbesudelt aber gemütlich radelt er zur nächsten Polizeistation. Acht Jahre Knast später radelt er sehr viel engagierter. Blutbesudelt ist diesmal eine junge Frau, die auf dem Gepäckträger sitzt. Sie hat sich in den Finger geschnitten. Takuro ist besorgt, weil er nicht (mehr) zu lieben wagt. Ein Aal ist sein neuer Gefährte. Aber 110 Minuten wunderschöner Bilder sind auch für diesen spröde gewordenen Gesellen Zeit genug, um die Welt der Gefühle in paradiesisch-zerzauster Vorstadtlandschaft neu zu entdecken.“ (taz) Kino 46

Akte X – Der Film USA 1998, R: Rob Bowman, D: David Duchovny, Gillian Anderson

„Nein, wir verraten die Auflösung nicht! Das besorgt dieser Film schon selbst viel zu früh. Nach einer packenden halben Stunde ist der Zusammenhang zwischen mysteriösen Viren, Aliens und einer irdischen Verschwörung klar – danach reichen die Spannungsbögen nur noch von einer unwahrscheinlichen Situation zur nächsten. Rasant, gut fotografiert und gespielt, toller Soundtrack – aber im rasenden Actionfieber sind den Machern die Sinne für Logik geschwunden. Wie z.B. schafft es der überwachte und verfolgte Mulder, mal eben unbehelligt zu einer geheimen Station in der Antarktis vorzustoßen? Am (offenen) Ende wissen wir aber, daß wir keiner Regierung trauen sollten und daß Scully und Mulder einander wirklich und wahrhaftig lieben. Mehr Ungereimtheiten als jede Verschwörungstheorie – aber für Fans ein Muß!“ (TV-Spielfilm) UFA-Palast, CinemaxX, Passage (Del), MUWI-Kino (Ol)

Arielle, die Meerjungfrau USA 1997, R: Ron Clements

„Zur Wiederaufführung spendierte Disney neue deutsche Synchronstimmen (u.a. Jan Josef Liefers) und neue Gesangsversionen. Erwischt hat's Ute Lempers Gesang. Das tut uns aber leid.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX

Armageddon USA 1998, R: Michael Bay, D: Bruce Willis, Billy Bob Thornton, Steve Buscemi

„Logik, selbst deren rudimentäre Reste, darf man von einem Film wie „Armageddon“ nicht erwarten. Es wäre vermessen, zu hinterfragen, warum die NASA einen verlotterten Trupp Ölbohrer zur Asteroiden-Abwehr in den Weltraum beordert und nicht etwa – man könnte ja auf die Idee kommen – ausgebildete Astronauten. Geschenkt. Hier zählt nur das Wesentliche: Macht kaputt, was euch kaputtmacht – und sicherheitshalber auch alles andere. Alles an diesem Film ist übertrieben und restlos aufgebläht. Die patriotischen Anwandlungen der klotzigen „Americana“ sind salbungsvoller als Bill Pullmans Rede in „Independence Day“, und die Love-Story zwischen Liv Tyler und Ben Affleck hätte auch den Beifall von Doris Day gefunden. Doch gerade im selbstironischen Spiel mit den Klischees des Genres entfaltet sich der subversive Witz des Macho-Spektakels: „Armageddon“ ist der erste Hollywood-Mainstream-Film der Neunziger, der gesund und unmoralisch gegen die Seuche der political correctness agitiert: Wenn die Menschheit schon draufgeht, dann bitte Frauen und Kinder zuerst.“ (Cinema) CinemaxX, Ufa-Palast, Passage (Del)

B

Briganten F 1996, R: Otar Iosseliani

„Eine schwarze Komödie, die zeigt, daß sich die Geschichte ständig zu wiederholen scheint – auf immer andere Weise. Die drei Episoden spielen in Georgien, des Regisseurs Heimat: Immer geht es um große und um kleine Betrüger, die ihre Mitmenschen um Hab und Gut bringen. Im Mittelalter bekämpfen sich Landfürsten, in den 30er Jahren Stalinisten, heute die Mafia.“ (Bremer) Cinema

C

Comedian Harmonists Deutschland 1997, R: Joseph Vilsmaier, D: Ben Becker, Ulrich Noetken, Kai Wiesinger

Diese posthume Erfolgsgeschichte mußte natürlich auf der großen Leinwand enden, und der große Gefühlsbademeister Vilsmaier ist wohl auch der richtige Mann dafür. Man könnte sich zwar auch eine schön böse Tragikomödie von Helmut Dietl vorstellen, die dem raffinierten Witz ihrer Lieder sicher näherkäme, aber bei Künstlerbiographien mit solchen Pflichtzutaten wie „Aufstieg und Fall“, den Greatest hits und Schauspielern, die den Originalen möglichst ähnlich sehen, stört zuviel Originalität nur. Nur die Diskrepanz zwischen dem eher schwerfälligen Film und der leichtfüßigen Musik der Comedian Harmonists irritiert etwas: dies ist der kleine grüne Kaktus in Cinemascope. (hip) City

D

Dark City USA 1997, R: Alex Proyas, D: Rufus Sewell, William Hurt, Kiefer Sutherland

„John Murdoch wacht neben einer Frauenleiche auf. Da er im Schlaf sein Gedächtnis verloren hat, weiß er nicht, ob er der Mörder ist. Auf der Suche nach der eigenen Identität kommt er fahlhäutigen Gesellen auf die Spur, die die Menschen ihrer Erinnerungen berauben. Nur Licht könnte sie vertreiben. Doch nach „Dark City“ dringt niemals ein Sonnenstrahl vor. Nachdem sein Regiedebüt „Die Krähe“, das Brandon Lee sein Leben kostete, in die Annalen einging, darf Proyas diesmal unbelastet von sensationsgeilen Spekulationen beweisen, welch elegisch-melancholisches Sci-fi-Paranoia-Kino er zu inszenieren vermag.“ (tip) City

Die dunkle Seite des Herzens – El lado oscuro del corazon Argentinien, 1992, R: Eliseo Subiela, D: Dario Grandinetti

„Der Film will ein Licht auf die Schattenseiten der Liebe werfen, doch der Blick scheint schon durch die Ausstattung des Films verstellt. Ewig in einen langen, schwarzen Mantel gekleidet, eilt der selbsternannte Poet Oliveio durch die Gassen von Buenos Aires. Wenig unterscheidet er sich von den kleinen Jungs, die wie er die Autofahrer an den Ampeln anbaggern – durch Scheibenwischen und Gedichte. Den Sinn des Lebens sucht er im Körper der Frauen, nicht ohne Hang zum Klischee und zu schalen chauvinistischen Diskussionen.“ (Veronika Rall) Kino 46

F

Das fliegende Klassenzimmer BRD 1954, R: Kurt Hoffmann, D: Paul Dahlke

„Erzählt wird von den Tertianern eines Internats, die in einem Dauerkrach mit den benachbarten Realschülern stehen. Dr. Uthoff, der seit dem Verlust seiner Familie verbittert und einsam in einem Eisenbahnwaggon wohnt, wird von den Internatspennälern „Nichtraucher“ genannt, da es sich um ein Nichtraucherabteil handelt. Die Schüler mögen ihn sehr. Eines Tages stehlen die Realschüler die Aufsatzhefte der Gymnasiasten und verbrennen sie ...“ (Verleih) Kino 46

G

Gadjo Dilo Frankreich 1997, R: Tony Gatlif, D: Romain Duris, Rona Hartner, Izidor Serban

„Ein junger Fremder zieht zu Fuß durchs tiefverschneite Rumänien. Eines Nachts betrinkt er sich mit einem alten Roma, der ihn in sein Dorf mitnimmt. Dort wird der Fremde, der weder Sprache noch Sitten der Roma kennt, langsam heimisch, begeistert sich für ihre Lieder und findet die Frau seines Lebens. Eine aufwendige Handlung ist dem Roma-Filmemacher Tony Gatlif schnuppe. Er will Augenblicke zeigen, die er dem Leben abgeknöpft hat. Gatlif hat einen Hauptpart mit einem alten Laien aus Transsylvanien namens Izidor besetzt, der immer wieder den Erzählfluß sprengt: Gefällt ihm eine Szene, bleibt Gatlif dran. „Gadjo dilo“ kommt daher wie Izidors Geigengeschrammel: voll falscher Noten und gerade darum genau richtig.“ (Der Spiegel) Cinema, Casablanca (Ol)

George, der aus dem Dschungel kam USA 1997, R: Sam Weisman, D: Brendan Fraser

„Auf wenig Anspruch, aber viel Albernheit setzt Regisseur Weissman in seiner Klamotte, die aus der gleichnamigen Cartoonserie aus den 60er Jahren basiert. Deren running gag bestand darin, daß der Affenmensch mit einer Liane gegen jeden Baum prallte und dort seinen Abdruck in der Rinde hinterließ.“ (Bremer) Filmstudio

Godzilla USA 1998, R: Roland Emmerich, D: Matthew Broderick, Jean Reno

„,Size matters' lautet der gelungene Werbeslogan für Roland Emmerichs Godzilla-Geschichte. Leider hat er sich ein bißchen zu strikt daran gehalten. Der schwäbische Hollywood-Regisseur machte aus dem legendären Monster eine seelenlose Riesenfigur. Auch Jean Reno und Matthew Broderick können die sterbenslangweilige Geschichte kaum retten. – „Jurassic Park“ für Arme.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kino, Wall-Kino (Ol), Lichtspielhaus (Del)

Good Will Hunting USA 1997, R: Gus van Sant, D: Matt Damon, Robin Williams

„Der junge Will jobbt als Putzhilfe an der Uni. Nachts löst er dort nebenbei die schwierigsten Rechenaufgaben, die auf der Tafel noch übriggeblieben sind. Professor Lambeau erkennt das Genie. Doch der wilde Will aus der Vorstadt prügelt sich lieber mit seinen Arbeitskumpels. Der schräge Psychiater Sean McGuire hilft. Zwischen ihm und dem traumatischen Teenie entwickelt sich ganz langsam eine Freundschaft. Gus van Sant hat für die Rührstory zwei charismatische Schauspieler gefunden.“ (Bremer) Atelier/Engl. Orginalfassg.

H

Herzen in Aufruhr GB 1996, R: Michael Winterbottom, D: Kate Winslet

„Nach dem gegen Ende des 19. Jahrhunderts spielenden Roman von Thomas Hardy. Jude Faweley arbeitet als Steinmetz, möchte aber eines Tages studieren. Seine Ehe mit Arabella ist gescheitert. In Christminster lernt er seine Cousine Sue kennen. Er ist hingerissen von ihrer Natürlichkeit und Intelligenz. Als Sue erfährt, daß Jude bereits verheiratet ist, nimmt sie den Heiratsantrag von Judes Lehrer an...“ (Bremer) City

J

Jenseits der Stille Deutschland 1996, R: Caroline Link, D: Howie Seago, Emmanuelle Laborit

„Caroline Link zeigt, daß mit dem deutschen Kino auch dann noch zu rechnen ist, wenn ihm das Lachen vergangen ist: Eine Tochter gehörloser Eltern wird ausgerechnet Musikerin. Die Eltern begreifen nicht, daß sie sich mit ihrer Klarinette jenseits der Sprache ausdrücken kann.“ (Der Spiegel) Cinema

L

Lethal Weapon 4 USA 1998, R: Richard Donner, D: Mel Gibson, Danny Glover, Joe Pesci, Rene Russo

„Zu den großen Künsten Hollywoods gehört es, einen Kinohit erfolgreich und spannend fortzusetzen. Meister in diesem Metier sind die Produzenten der Action-Filmreihe „Lethal Weapon“: Bereits zum vierten Mal jagt das Polizisten-Duo Mel Gibson und Danny Glover durch Los Angeles; mitlerweile lieben und zanken sich die beiden wie ein altes Ehepaar, sinnieren über Kinder, Enkel und vor allem darüber, daß sie für ihren Job sowieso viel zu alt seien. Trotzdem arbeiten sie sich immer wieder wacker durch allerlei Kugelhagel und andere lebensbedrohliche Vorkommnisse, bis sie eine chinesische Großfamilie vor den Mächten der Finsternis gerettet haben. Ein Bösewicht bleibt dabei besonders im Gedächtnis: Jet Li, ein junger Action-Star aus Hongkong. Aber um den für eine weitere Fortsetzung wiederauferstehen zu lassen, müßten sich die Drehbuchautoren schon etwas ganz besonderes einfallen lassen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UT-Kinocenter

Liebe in jeder Beziehung USA 1998, R: Nicholas Hytner, D: Jennifer Aniston, Paul Rudd

„Selbst Woody Allens Stadtneurotiker könnten bei diesen Komplikationen nicht mithalten: Nina ist mit ihrem arroganten Freund Vince eigentlich unglücklich, läßt sich aber trotzdem von ihm schwangern. Das Kind möchte sie mit ihrem schwulen Wohnungsgenossen George großziehen, in den sie sich prompt verliebt. Als dieser sein Herz an einen jungen Adonis verliert, wird es eng auf dem rutschigen Beziehungsparkett. Als Schwachpunkt in dieser amüsanten Reflexion über Rollenverteilungen erweist sich die Hauptdarstellerin, TV-Star Jennifer Aniston, die schauspielerisch mit ihren Kollegen einfach nicht Schritt halten kann. Doch wenn man über einige arg konstruierte Handlungwendungen hinwegsieht, kann man die amourösen Verirrungen schön entspannt genießen.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, UT-Kinocenter, Passage (Del), Ziegelhofkinos (Ol)

Lola rennt Deutschland 1998, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Moritz Bleibtreu, Joachim Krol

„Selten war ein Filmtitel passender: Der Name von Tom Tykwers neuem Ganovenstück ist Programm. Denn Lola hat ziemlich genau zwanzig Minuten Zeit, ihren Freund Manni davon abzuhalten, mächtig Scheiße zu bauen. 100.000 Mark muß er um zwölf Uhr Gangsterboß Ronnie übergeben, doch Mannie läßt die Plastiktüte mit dem Geld in der U-Bahn liegen. In seiner Verzweiflung will er einen Supermarkt überfallen, aber Lola fleht ihn an zu warten: „Mir fällt doch immer was ein!“ und sie rennt los, quer durch Berlin. Mehr darf man gar nicht verraten, ohne zum Spielverderber zu werden. Eines verrät der Film aber sehr bald: daß Tom Tykwer („Winterschläfer“) zur Zeit einer der innovativsten und mutigsten deutschen Filmemacher ist. Ähnlich wie z.B. ein Oliver Stone nutzt er alle Möglichkeiten des Mediums, mischt Zeichentrick und Handkamera, wilde Schnitte und sogar Polaroids zu einem atemberaubenden Genremix. Die Besetzung ist ein einziger Glücksgriff, die Musik (u.a. von Ex-„Spliff“-er Reinhold Heil) ein Hit.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, CinemaxX, Ufa-Palast, Casablanca (Ol)

M

Mafia! USA 1998, R: Jim Abrahams, D: Lloyd Bridges

„Eine Mafia-Parodie, wie sie im Kinolexikon steht. Abrahams zitiert quer durch die Filmgeschichte. Schon zu Beginn fliegt der Ich-Erzähler durch eine Autobombe in die Luft. Das Schiff, auf dem der künftige Pate seine sizilianische Heimat gen New York verläßt, heißt „Il Pacino“. Vor allem die Patentrilogie wird geplündert. Fast richtig witzig ist dabei die Mitleidlosigkeit der Enkel, die dem Tod des Großvaters noch mit der Spritze für Pflanzengift nachhilft. Und überall brodeln Tomaten- und Spaghetti-Töpfe. Stilistisch spielt eine aberwitzige Rückblendentechnik auf die weit ausholende Familiensaga an: bombastische Zeitlupeneffekte. Vielleicht haben zu viele, auch banale Einfälle Eingang gefunden ins Drehbuch. So hebt sich zuletzt die Komik selbst wieder auf.“ (epd-Film) Ufa-Palast, UT-Kino, Wallkino (Ol)

Das magische Schwert USA 1998, R: Frederick du Chau

„Nach dem nicht so richtig erfolgreichen Versuch der Fox-Studios, dem Marktführer Disney mit ,Anastasia' Konkurrenz zu machen, versucht nun also Warner Bros. – Heimat von Tricklegenden wie Bugs Bunny und Daffy Duck –, in die ,Domäne Disney' einzubrechen. Das auf der Artussage basierende Trickmärchen mit feministischem Touch und zielgruppengerechten Songs (auf deutsch gesungen von Nena und Hartmut „Pur“ Engler, im Original von Celine Dion, „The Corrs“ und Andrea Bocelli) ist ein harmloser Familienspaß ohne große Überraschungen, der zeichnerisch aber ein wenig enttäuscht. Nett, gediegen und nur dann so richtig witzig, wenn ein ständig mit sich selbst streitender Drache mit den Stimmen der einstigen „Doofen“ Wigald Boning und Olli Dittrich plappert.“ (TV-Spielfilm) Schauburg

Der Mann mit der eisernen Maske USA 1998, R:Randall Wallace, D: Leonardo Würg

Höfische Intrigen, besser als in der Barockoper, mit Doppelgängern und Verrätern aus der engsten Familie. Und mitten drin der schöne Leonardo DiCaprio in einer Doppelrolle, mal gut mal mies, wie zum König geboren. CinemaxX

Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit Deutschland 1998, R: Marc Rothemund, D: Christoph Waltz, Ann-Kathrin Kramer, Oliver Korittke

„Ein Tag und eine Nacht im Leben von einem Dutzend Münchnerinnen, die uns der Titel allen Ernstes als „Großstädter“ verkaufen will. Nach vielen an den Haaren herbeigezogenen Turbulenzen und Verwechslungen gibt es am Ende vier frisch verliebte Pärchen, eine neue Frauenfreundschaft, einen abgeblitzten Schwulen und einen toten Schriftsteller. Den frivolen Höhepunkt markiert geklaute Reizwäsche. Freudloser, aber betriebsamer Frohsinn ganz in der Tradition von Heinz Rühmann und Marika Röck.“ (tip) CinemaxX, UT-Kino, Casablanca (Ol), Wall-Kino (Ol)

Mit aller Macht USA 1998, R: Mike Nichols, D: John Travolta, Emma Thompson

„Mike Nichols und Elaine Mays Adaption des Bestsellers von Joe Klein schnurrt recht gefällig dahin und schafft es auf die Dauer sogar, eine traurige, nachdenkenswerte Geschichte zu weben. John Travolta geht sanft mit seiner Imitation von Clinton hausieren, und Emma Thompson wirkt überzeugend als seine kühle, politisch ehrgeizige Frau. Obwohl Mays Buch keine politische Tiefe hat, liefert Nichols hier große, freche Hollywood-Konfektionsware, die das Publikum entläßt mit noch mehr „Clintonia“, über die man plaudern kann.“ (New Yorker) City, Europa, Ziegelhof-Kino (Ol)

Mit Schirm, Charme und Melone USA 1998, R: Jeremiah Chechik, D: Ralph Fiennes, Uma Thurman, Sean Connery

„Der Film wirkt etwa so verlockend wie ein Zement-Soufflé. Von den aufgeregten Anfangstiteln bis zum Abspann bringt er soviel Vergnügen, wie wenn man in einem Pub von plappernden Betrunkenen eingekesselt ist, die versuchen, einem einen surrealen Witz zu erzählen. Die konfuse Geschichte läßt Steed (Fiennes) und Peel (Thurman) gegen einen größenwahnsinnigen Meterologen (Connery) antreten, der versucht, die Welt zu erpressen, indem er das Wetter kontrolliert. Das Niveau der Pointen übersteigt nie Connerys Spitze: „John Steed – ein Name wie ein Pferdearsch“.“ (The Observer) CinemaxX, UT-Kinocenter, Wallkino (Ol), Gloria (Del)

O

Out of Sight USA 1998, R: Steven Sonderbergh, D: George Clooney, Donna Frenzel, Jennifer Lopez

„Jack landet nach einem Bankraub im Gefängnis, bricht aus und nimmt auf der Flucht die resolute, attraktive Polizistin Karen als Geisel. Während Jacks Kumpel Buddy den Fluchtwagen steuert, verstecken die beiden sich im Kofferraum, wo schon bald die Funken sprühen. Karen entkommt ihren Entführern und verfolgt den Kriminellen mit der Grazie eines Balztanzes. Sonderberghs Film ist weniger selbstgefällig erzählt als Pulp Fiction und flüssiger inszeniert als Jackie Brown. Die kamera- und schnitttechnischen Extravaganzen dienen stets der jeweiligen Szene und nicht der Eitelkeit des Regisseurs. Einen feiner geschliffenen Genre-Film, der eigentlich ein Genre-Mix aus romantischer Screwball-Comedy und Thriller ist, wird man so bald wohl nicht mehr zu sehen bekommen.“ (epd-Film) Schauburg

P

Paulie – Ein Plappermaul macht seinen Weg USA 1998, R: John Roberts, D: Tony Shalhoub, Gena Rowlands, Cheech

„Mäuse, die Kammerjäger terminieren, Hunde, die Basketball spielen – und jetzt auch noch ein sprechender Papagei! Nicht abwinken: Paulie kann nicht nur nachplappern und eingeübte Sätze nachspulen, sondern intellektuell geformte Gedanken sinnvoll in Worte fassen, zielgerichtete Sprechakte ausführen, eben richtig reden. Bevor sich alles zum guten Ende findet, erfahren wir so einiges über die Menschen, die Dinge des Lebens und über die Treue eines Papageis. Etwas wortlastig das ganze, aber insgesamt doch mit der richtigen Mischung aus Gefühl, Witz und Animatronic professionell angerührt. Ein leicht nachdenklicher Sommerspaß für Kids ab acht.“ (Zitty) CinemaxX, Schauburg

Pippi Langstrumpf Deutschland/Schweden 1968 Olle Helbom, D: Inger Nilson, Pär Sundberg

Der erste Film in der Serie über das Ur-Girlie von Astrid Lindgren, die mit diesem Supermädchen in den 60ern wohl mehr für die antiautoritäre Erziehung geleistet hat als all die Kinderläden zusammengenommen. Gondel

S

Scream 2 USA 1997, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, Courtney Cox

„In einer der besten Szenen dieses Films wird über Fortsetzungen berühmter Filme diskutiert und warum die niemals gelingen können. „Scream 2“ ist eine Fortsetzung – und noch gelungener als der Vorgänger. Womit einiges über Ironie, Witz und Cleverness dieses Horrorfilms erzählt wäre.“ (Der Spiegel) Filmstudio

Senseless USA 1997, R: Penelope Sphereris, D: Marlon Wayans, David Spade

„,Sinnlos' wäre auch ein hübscher deutscher Verleihtitel, denn der witzfreie Klamauk um einen schwarzen Studenten mit sechs Supersinnen wäre nun wirklich nicht nötig gewesen. Unsinn, Flachsinn, Stumpfsinn!“ (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter

Stadt der Engel USA 1998, R: Brad Silberling, D: Nicolas Cage, Meg Ryan

„Cage spielt im Liebesdrama „Stadt der Engel“ einen großäugigen Außerirdischen im wallenden schwarzen Mantel, der die gerade Gestorbenen auf ihrem Weg in den Himmel begleitet. Dabei trifft der Todesengel eine junge Chirurgin (Meg Ryan), die nicht verkraftet, daß manche ihrer Patienten sterben. Der Bote des Jenseits verliebt sich in die rationale Ärztin. Die Anziehungskraft zwischen den beiden ist so stark, daß er beschließt, seine Unsterblichkeit aufzugeben, um mit ihr zu leben. Als Vorlage zu diesem kraftvollen Schmalzwalzer diente, kaum zu glauben, Wim Wenders' meditativer „Himmel über Berlin“ von 1987. Von der transzendentalen Vertracktheit des Originals ist kaum noch etwas zu merken, aber Nicolas Cage liefert als Engel alles an zartfühlender und sexy Empathie, was das Herz der Frau von heute begehrt. Der Film war ein Überraschungserfolg in den USA: 76 Millionen Dollar hat er bisher eingespielt.“ (Der Spiegel) Schauburg, UT-Kino, CinemaxX, Ziegelhofkino (Ol)

Sue – Eine Frau in New York USA 1998, R: Amos Kollek

„Sue war Sekretärin in Manhatten, eine schicke Singlefrau Ende 30. Jetzt ist sie arbeitslos, vereinsamt und kann die Miete nicht mehr zahlen. Sie leert ihr Glas zu schnell und hat anonymen Sex. Allmählich umweht Sue der muffige, säuerliche Geruch aller Verzweifelten. Der israelisch-amerikanische Filmemacher Amos Kollek, 51, sucht jene Augenblicke, in denen die Sprechpausen mehr verraten als lächelnd hingesagte Floskeln. Seine Hauptdarstellerin Anna Thomson, in der Filmbranche selbst mit dem Scheitern vertraut, hat eine Begabung, genau diese Augenblicke auszuloten. Ihre Sue ist nicht zu retten – und der Film eigentlich ein schönes Requiem.“ (Der Spiegel) Atlantis

T

Taxi Frankreich 1998, R: Gerard Pires, D: Samy Nacri, Frederic Diefenthal

Es ist kaum zu glauben, daß das Drehbuch dieser dümmlichen Klamotte von dem renomierten Regisseur Luc Besson (“Im Rausch der Tiefe“, „Nikita“) stammt. Ein geschwindigkeitsüchtiger Taxifahrer und ein tumber Polizist werden langsam die besten Freunde und lassen dabei hunderte von Autowracks hinter sich. Genießen können den Film nur all die infantilen Autobesitzer, die sich gerne 85 Minuten lang ansehen, wie jemand auf der Leinwand ungestraft ständig alle Verkehrsregeln verletzt. Dazu werden dann noch die anti-deutschen Resentiments bedient, denn die bösen Bankräuber sind schlimmste Klischee-Teutonen und natürlich Mercedes-Fahrer. Pikant daran ist, daß Hauptdarsteller und Autoraser Samy Nacri offensichtlich nur deswegen die Rolle bekommen hat, weil sein markantes Profil dem von Michael Schumacher verdächtig ähnlich sieht. (hip) City

Taxi Driver USA 1976

„Faszinierendes Meisterwerk Martin Scorseses. Auf seinen nächtlichen Fahrten durch die Straßen New Yorks wird ein Taxifahrer besessen von der Idee, die Stadt von Dreck und Abschaum zu säubern. Er legt sich ein Waffenarsenal zu und stählt sich zum Einzelkämpfer. Am Ende gibt es ein Blutbad.“ (Bremer) CinemaxX

Titanic USA 1997, R: James Cameron, D: Leonardo DiCaprio, Kate Winslet

„Nicht Cameron hat ein Thema gefunden, sondern das Thema ihn. Dem Drehbuchautor und Regisseur kommt es dabei nicht auf Symbole und Metaphern an. Er sucht das private Drama in der Kollision zwischen menschlicher Hybris und der von aller technischen Raffinesse unbeeindruckten Natur. So besitzt dieser Actionfilm durchaus Züge eines Kammerspiels, die den Fluß der Katastrophe immer wieder auf produktive Weise hemmen – im Dienste einer großen, altmodisch erzählten Love-story.“ (epd-Film) CinemaxX

200 Motels Großbritannien 1971, R: Frank Zappa, D: Mothers of Invention, Ringo Starr

„Anders als seine Konkurrenten aus der Rock-Branche („Woodstock“, „Monterey Pop“) ließ Zappa nicht Konzerte filmen, sondern den Zustand seiner Musiker zwischen den Auftritten bei einer großen Tournee. Zappa glossiert seine Vorliebe für Puppen, Transvestiten und sexuelles Zeugs („Penis-Dimension“). Er parodiert auf dem „zu 60 % in Motelzimmern komponierten“ Soundtrack die West Side Story und die moderne Oper a la Penderecki und propagiert den Vorschlag, mittelmäßige Musiker in Spezial KZ's zu bessern. Ein surrealistischer Dokumentarfilm!“ (Der Spiegel) Kino 46

V

Verborgenes Feuer USA 1998, R: William Nicholson, D: Sophie Marceau, Stephen Dillane, Dominique Belcourt

„Das Thema Leihmutterschaft mag aktuell sein, und am Anfang dieses historischen Dramas scheint es durchaus um die modernen Bezüge der Geschichte zu gehen: Die Schweizer Gouvernante (Sophie Marceau) zieht im Haus des britischen Aristokraten (Stephen Dillane) offiziell als Hauslehrerin ihre eigene, mittlerweile siebenjährige Tochter auf. Was als Anklage gegen Standesdünkel, als Zwiespalt der Gefühle und langsame Annäherung zwischen Mutter und Tochter beginnt, wird dann jedoch immer vorhersehbarer und entsprechend fader.“ (tip) City

Vertigo USA 1958, R: Alfred Hitchcock, D: James Stewart, Kim Novak

„Alfred Hitchcocks brillantestes psychologisches Seelendrama (in einer restaurierten 70mm-Fassung mi DTS-Sound). Es geht um Liebe, und darum, wie sie durch die Obsession der Phantasie verhindert wird. Ein Mann liebt seine Vorstellung von einer Frau und versucht, sie danach zu gestalten. In perfekter Spannungsdramaturgie werden die Schichten und Widersprüche des innerer Seelentheaters der Hauptfigur aufgedeckt. Berühmt wurde auch Hitchocks Trick, die Höhenangst James Stewarts im Treppenhaus des Turms durch die Kombination eines Zooms mit einer gegenläufigen Kamerafahrt darzustellen, die dessen Schwindelgefühl in den Zuschauer überträgt.“ (Lexikon des internationalen Films) Europa

W

Wag the Dog USA 1997, R: Barry Levinson, D: Robert De Niro, Dustin Hoffman

„Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“ wäre eine sinngemäße Übersetzung des Filmtitels, und tatsächlich versuchen in dieser Polit-Satire ein Berater des US-Präsidenten und ein Filmproduzent genau dieses, indem sie in den Medien einen Krieg inszenieren, nur um von einem Sexskandal des Präsidenten abzulenken. Das klingt irgendwie bekannt? Kein Wunder, denn bis aufs Detail genau wirkt „Wag the Dog“ wie ein komisch überhöhter Kommentar auf aktuelle Probleme von Bill Clinton. Immer wieder mußten die Filmemacher betonen, daß der Film schon längst fertig gedreht und geschnitten war, bevor irgendjemand den Namen Monica Lewinsky auch nur gehört hatte. Das amerikanische Kino hat einen Narren an seinem Präsidenten gefressen. In den letzten Jahren war er schon als Retter der Menschheit („Independence Day“), Actionheld („Air Force One“), Mörder („Absolute Power“) und Trottel (diverse) zu sehen. Dies ist nun mit Abstand der scharfsinnigste und witzigste „Präsidentenfilm“. (hip) Schauburg

Wenn der Postmann gar nicht klingelt Norwegen 1996, R: Pal Sletaune, D: Robert Skaestad, Andrine Saether

„Roy ist der Prototyp des norwegischen Postbeamten. Das Briefgeheimnis existiert für ihn nicht, und wenn er keine Lust zum Lesen hat, wirft er die postalische Last einfach unter eine Eisenbahnbrücke. Erst eine Frau reißt ihn aus dem täglichen Einerlei und in neue Indiskretionen. Roy dringt in das Leben der schwerhörigen Line ein. Pal Sletaune inszenierte die Milieustudie in den fiesesten Vierteln Oslos. Und so heruntergekommen wie die Häuser sind auch die Protagonisten. Aber der Film ist nicht nur eklig realistisch, sondern auch ziemlich lustig.“ (tip) Cinema

Wer mich liebt, nimmt den Zug Frankreich 1998, R: Patrice Chéreau, D: Pascal Greggory, Valeria Bruni-Tedeschi, Jean-Louis Trintignant

„Wer mich liebt, nimmt den Zug“, hat der berühmte Maler Emmerich vor seinem Tod in Paris verfügt, als er sich wünschte, in seiner Heimat Limoges begraben zu werden. So besteigt ein Trupp von Freunden, Schülern, Geliebten, Agenten und Parasiten die Bahn: Rasch kochen unterwegs alte Rivalitäten hoch, und auf dem Friedhof in Limoges stößt die Bohème dramatisch mit dem spießigen Emmerich-Clan zusammen. Der französische Theatermacher Patrice Chéreau hat aus dem Reisestoff ein Psychodrama gemacht, das, endlich mal wieder, den Schoß der Familie als wahre Hölle auf Erden zeigt.“ (Der Spiegel) Gondel

Wild Things USA 1998, R: John McNaughton, D: Matt Dillon, Neve Campbell

„John McNaughtons Film beginnt wie eine High School-Komödie: Der Lehrer Sam (Matt Dillon) wird von seinem Schülern umschwärmt; die Mädchen besuchen in sogar nach dem Unterricht zuhause und wollen unbedingt sein Auto waschen. Im nassen T-Shirt bieten sie ihm dann weitere Dienste an. Dillon galt jahrelang als einer der erfolgreichsten Milchbubis des US-Kinos, mit 34 wird er aber langsam zu alt für diese Rolle. So ist es nur konsequent, daß er jetzt den Lehrer mimt. Allerdings ist aus ihm kein Saubermann geworden: Sam zeigt sich den Avancen seiner Schülerinnen (Neve Campbell, Denis Richards) nicht abgeneigt, kann sich aber nicht so recht entscheiden, und treibt es deshalb mit beiden, bisweilen sogar gleichzeitig. „Wild Things“ entwickelt sich zu einem schwülen Erotikthriller, aufregender zwar als ein deutscher Schulmädchen-Report – als „wilde Sache“ aber dürfte er wohl nur im prüden Amerika angesehen werden.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UT-Kinocenter

Winternachtstraum D 1991, R: Andres Veiel und die Theatergruppe Herzschrittmacher

„Die Theatergruppe mit dem selbstironischen Namen besteht ausschließlich aus betagten Damen, die trotz ihres Alters mit einer beeindruckenden Energie und jeder Menge Elan spielen, daß die Bezeichnung Laienspielgruppe ihnen kaum gerecht wird.“ (Berliner Morgenpost) Der Dokumentarfilm erzählt vom Versuch, den Lebenstraum des Schauspielens um fünf vor 12 noch einmal nachzuholen. Kino 46

Winterschläfer D 1997, R: Tom Tykwer, D: Ulrich Matthes

„Von der Unmöglichkeit der Liebe handeln seine Filme, sagt Tykwer. Hier sind es gleich fünf Menschen, deren Schicksale er auf eine Weise miteinander verknüpft, die in ihrer geschickten Konstruktion mitunter an Robert Altmans „Short Cuts“ erinnert. Ein mysteriöser Autounfall bringt das folgenreiche Personenkarussell in den Bergen in Gang. Ein kleines Kunstwerk.“ (TV-Spielfilm) Gondel

Z

Die Zeitritter Frankreich 1998, R: Jean-Marie Poire, D: Jean Reno, Claude Clavier

„Wie schon im ersten Teil „Die Besucher“ werden Ritter Godefroy und sein Knappe durch einen Zaubertrank vom Mittelalter in die Gegenwart gebeamt. Auf der Suche nach einer Reliquie, dem heiligen Zahn der seligen Rolande, legt man das Anwesen einer piekfeinen französischen Aristokratenfamilie in Schutt und Asche. Gleichzeitig bringen ein paar arme Teufel aus der Gegenwart das Mittelalter durcheinander. Bei der Synchronisation gab man sich diesmal wirklich Mühe. Ansonsten bedarf es schon einer satten Vorliebe fürs Grobschlächtige, um den Kuddelmuddel zu genießen.“ (tip) UT-Kinocenter

Zeus und Roxanne USA 1996, R: George Miller, D: Steve Guttenberg, Kathleen Quinlain, Miko Hughes

„Daß Hollywood schon seit geraumer Zeit auf den Hund gekommen ist, ist ja nichts neues. Auch Delphine sind ein alter Hut. Doch daß ein Hund namens Zeus und ein Delphin namens Roxanne gemeinsame Sache machen und sogar miteinander knutschen, das gab es noch nicht. Das Rezept ist immer, wenn es in der Traumfabrik tierisch zugeht, simpel: Man nehme einen süß kläffenden Köter, einen putzig schnatternden Delphin, ein paar zweibeinige Wasserträger und fertig ist das Schnellgericht für schlichte Gemüter.“ (Bremer) UFA-Palast

Zugvögel ... einmal nach Inari Deutschland 1997, R: Peter Lichtefeld, D: Joachim Krol, Outi Mäenpää, Peter Lohmeyer

„Ein anrührendes, unterhaltsames Road- oder vielmehr Railroad-Movie. Leichthändig verschränkt sind hier eine Liebesgeschichte, zwei Kriminalhandlungen und eine einfache Fortbewegung. Hannes, Aushilfsfahrer, hat Sonderurlaub genommen, um in Nordlappland an der Europameisterschaft der Fahrplanexperten teilzunehmen: Fahrpläne sind sein Hobby und seine Leidenschaft. Aber daheim in Dortmund ist Hannes' Chef ermordet worden, und alle Indizien deuten auf ihn als Täter. Wie in Hitchcocks „Der unsichtbare Dritte“ bangt man mit dem unschuldigen Helden, der sich, ohne es zu wissen, auf der Flucht befindet und nur dank naiver Gefühlsaktionen und schicksalsmäßiger Fügungen den Verfolgern immer gerade knapp entkommt. Der Weg ist das Ziel – Züge, Fähren und freundliche Finnen mischen mit.“ (epd-film) City, Casablanca (Ol)