Lokalkoloratur

Eine große Abschiedsfeier gab es gestern für Meta Stölken, Leiterin der Landesvertretung der Ersatzkassenverbände. Zur Ruhe setzen will sich die streitbare Krankenkassenchefin. Nicht selten schickten die Hamburger Krankenkassen die resolute und korpulente Meta Stölken als Rammbock vor, wenn sie wieder mal gemeinsam gegen die „Geldverschwender“ in den weißen Kitteln zu Felde zogen. Polternd, platt und plapperig durfte sie vorpreschen. Für Fakten und Argumente waren die anderen zuständig. Eine Vorliebe hatte sie für die Schließung von Krankenhäusern, um „Kostenentwicklungen in den Griff“ zu bekommen. Denn hohe Gesundheitskosten bedeuteten nicht nur hohe Kassenbeiträge, sondern auch hohe Lohnnebenkosten. Für die FDPlerin ein Greuel, sah sie dadurch doch den „Wirtschaftsstandort Deutschland“ gefährdet. Als Frau der ersten Stunde baute sie 1990 das Hamburger Büro der Verbände der Ersatzkassen auf. Nach fünf Jahren wird sie jetzt von ihrem Parteigenossen Klaus Gollert, Chirurg und Ex-Sozialminister in Mecklenburg-Vorpommern abgelöst. paf